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Die inklusiven Seiten Berlins kennenlernen

18.04.2018 | Stand 20.07.2023, 17:48 Uhr
−Foto: n/a

Über den ersten Besuch einer Gruppe politisch interessierter Bürger aus Niederbayern an seinem Arbeitsort in Berlin freute sich Erhard Grundl, kulturpolitischer Sprecher der Grünen Bundestagsfraktion und Abgeordneter für Niederbayern.

NIEDERBAYERN „Kultur und Inklusion ergänzen sich wunderbar. Der inklusive Ansatz bedeutet ja, die Umwelt so zu gestalten, dass niemand wegen eines Handicaps einschränkt oder ausgeschlossen ist. Die Möglichkeit der Teilhabe ist auch für das kulturelle Leben in unserem Land entscheidend und diese Teilhabe ist in einer auseinanderdriftenden Gesellschaft umso wichtiger. Die Konzerthäuser, Theater oder Museen sind für die gesamte Bevölkerung da. Und diese „kulturelle Inklusion“ muss unabhängig vom Einkommen, der Herkunft oder der sozialen Stellung der Menschen möglich sein.“

Auf Einladung des im September 2017 neu gewählten niederbayerischen Grünen-Abgeordneten Erhard Grundl hatten sich 50 politisch interessierte Bürger auf den Weg nach Berlin gemacht, um die Hauptstadt kennenzulernen und dort auch einmal hinter die Kulissen zu schauen. Und die Berlinfahrer und auch der Abgeordnete hatten ein riesiges Glück. Denn genau zu dem Zeitpunkt, als „seine“ Gruppe auf der Tribüne des Deutschen Bundestages Platz nahm, hielt Grundl seine erste Rede. Das nachfolgende Gespräch mit dem Abgeordneten fand im Fraktionssaal von Bündnis 90/Die Grünen statt. Und hier konnte er nicht nur von seinem Alltag in Berlin mit Unmengen an Sitzungen berichten, sondern man konnte eben auch gleich noch einmal über seine Rede diskutieren.

Doch der Reihe nach: Die Besuchergruppe war im Rahmen der politischen Bildungsarbeit in Berlin. Und neben dem Besuch im Deutschen Bundestag, einer Stadtrundfahrt und einer Führung zum Thema jüdisches Leben rund um den Hackeschen Markt stand das Thema Inklusion im Mittelpunkt. So traf man im Paul-Löbe-Haus, in dem sonst die Ausschüsse des Bundestages tagen, die behindertenpolitische Sprecherin der grünen Fraktion und besuchte das Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung. Denn unter dessen Federführung wird der „nationale Aktionsplan“ zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention erstellt und durchgeführt. Unter dem gleichen Dach arbeitet auch das Büro der „Beauftragten der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderung“. Was sich vom Namen noch recht sperrig und theoretisch anhört, wurde dann aber mit sehr praktischen Beispielen gezeigt. So konnte jeder durch verschiedene Brillen Sehbehinderungen simulieren und sich im Lesen der Blindenschrift üben.

Bevor man wieder mit dem Zug in Richtung Süden fuhr, besuchten die Niederbayern noch das inklusive Theaterprojekt „RambaZamba“ in der Kulturbrauerei. Und hier war dann die Verbindung von Kultur und Inklusion ganz direkt vorhanden.

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