Rosi Steinberger klagt
„Viel heiße Luft statt Elektrifizierungsoffensive“

14.03.2018 | Stand 24.07.2023, 17:56 Uhr
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Auf der Hälfte des bayerischen Eisenbahnnetzes wird immer noch mit Diesel gefahren, weil schlicht die Oberleitungen für elektrische Zugmaschinen fehlen. „Im Hightech Land Bayern gibt es damit erhebliche Infrastrukturdefizite. Gerade in Niederbayern ist lediglich die Hauptstrecke von Landshut über Plattling nach Passau elektrifiziert“, kritisiert Landtagsabgeordnete Rosi Steinberger aus Landshut.

NIEDERBAYERN Damit hink Bayern seinen Nachbarländern Schweiz und Tschechien weit hinterher. Das sei nicht gut für das Klima und die Luftreinhaltung. Mit elektrischen Zügen sei ein attraktiverer Personen- und Güterverkehr möglich, da sie höhere Reisegeschwindigkeiten und Zuglasten erlaubten und deutlich leiser seien. Außerdem spare man sich das Umspannen von Diesel- auf E-Loks. Die Grüne Landtagsabgeordnete fordert daher eine Elektrifizierungsoffensive für Bayern. Wo sich eine Elektrifizierung der Strecke nicht rechne, könnten alternative Antriebsarten zum Einsatz kommen. Das sehe auch die Staatsregierung so. Wie aus eine Antwort der Staatsregierung hervorgeht, sollten im Grundsatz möglichst alle Strecken in Niederbayern elektrifiziert werden, so Steiberger.

Doch bei der Frage, wer die Elektrifizierung finanzieren soll, verweise die Staatsregierung auf den Bund, wohl wissend, dass der Bund für die Streckenelektrifizierung in der Vergangenheit eher wenig Geld zur Verfügung gestellt hat. „Wenn die Staatsregierung nur Strecken für den Bundesverkehrswegeplan anmeldet oder ein Sonderprogramm des Bundes fordert, dann werden wir in Bayern noch lange mit Diesel fahren“, so Steinberger. „Bayern muss eigene Landesmittel in die Hand nehmen, um die Elektrifizierung den Schienennetztes zu beschleunigen.“

Kelheim