Vereinbarkeit von Familie und Beruf
SPD-Abgeordnete Werner-Muggendorfer fordert Gleichstellung bei der Rente

25.01.2018 | Stand 24.07.2023, 15:31 Uhr
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Noch immer reicht für die meisten Frauen die Rente nicht zu einem Leben im Alter. Das macht Johanna Werner-Muggendorfer, SPD-Landtagsabgeordnete aus Neustadt (Landkreis Kelheim) wütend und sie weist auf die Forderung ihrer Fraktion hin.

NEUSTADT AN DER DONAU „Wir brauchen dringend gesetzliche Regelungen zur Gleichstellung von Mann und Frau. Sowohl in der Wirtschaft als auch im öffentlichen Dienst.“ Die neuesten Zahlen des Bayerischen Arbeitsministeriums für ihren Heimat-Bezirk Niederbayern sowie den Landkreis Kelheim schockieren die Politikerin. Die 126.565 Frauen in Niederbayern bezogen im Durchschnitt im Jahr 2016 pro Person 553, 62 Euro, währen die 98.3789 Männer 1.063,24 Euro auf der Hand hatten. Ähnlich im Landkreis Kelheim, wo die 11.047 Rentnerinnen der insgesamt 20.097 Bezieher der gesetzlichen Altersversorgung 543,76 Euro im Monat zur Verfügung haben. Die 9.050 Männer aber 1.133,69 Euro. Der Durchschnitt der Renten in diesem Landkreis beträgt danach 809,41 Euro. Kommentar der Abgeordneten dazu: „Es darf nicht sein, dass ein Ruhestand mit einem an gemessenen Einkommen wesentlich vom Geschlecht abhängt.“

Seit Jahren benachteilige die Staatsregierung in der Familienpolitik systematisch die Frauen, „weil sich die Verantwortlichen an lebensfremden, längst überholten Rollenbildern orientieren.“ Noch immer gelte für sie die Devise: „Heirate einen gut verdienenden Mann und hoffe, dass er früh stirbt.“ Johanna Werrner-Muggendorfer: „An einer Gleichstellung der Geschlechter ist die CSU ganz offensichtlich nicht interessiert.“ Längst sei es höchste Zeit für die Politik in Bayern, für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu sorgen: „Frauen müssen nach der Babypause ohne Probleme in ihren Beruf zurückkehren können, damit sie nicht in die Teilzeitfalle geraten,“ fordert die Neustädter Abgeordnete. Die Familien- und Sorgearbeit der Frauen dürfe nicht zu einer Entwertung der Lebensleistung führen.

Oft verdienen Frauen mehr als 20 Prozent weniger als ihre männliche Kollegen. Mit der von der SPD-Fraktion geforderten Gleichstellung könne der Freistaat Bayern Vorbild bei der Schaffung gleichwertiger Karrierechancen sein. Derzeit aber haben weniger Frauen nicht nur einen festen Job, viele arbeiten auch in Teilzeit, haben kaum Karrierechancen und verdienen zudem auch wesentlich weniger als männliche Arbeitnehmer. Lösungsansätze für diese Problematik wären nach Ansicht von Johanna Werner-Muggendorfer in erster Linie bessere Angebote in der Kinderbetreuung und paritätische Elternzeit-Modelle.

Kelheim