Weihnachtsgrüße
Ein erfolgreiches Jahr für Niederbayern

22.12.2017 | Stand 03.08.2023, 10:54 Uhr
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Rainer Haslbeck, der Präsident der Regierung von Niederbayern, entsendet seine Weihnachtsgrüße.

KELHEIM 2017 – wieder ein erfolgreiches Jahr für Niederbayern. Niederbayern steht wirtschaftlich so gut da, wie noch nie in seiner Geschichte. Die Arbeitslosenquote liegt bei 2,6 Prozent – Arbeitslosigkeit gibt es praktisch nicht mehr. Die insgesamt 80.000 IHK-zugehörigen Betriebe, die 21.000 Handwerksunternehmen, die land- und forstwirtschaftlichen Betriebe sowie die freien Berufe in Niederbayern erwirtschaften Güter- und Dienstleistungen in immer neuen Rekordhöhen. Dass unser Regierungsbezirk einmal als „Armenhaus“ galt, dass die Winter-Arbeitslosigkeit im Bayerischen Wald bis in die 80er Jahre hinein bei bis zu 49 Prozent lag, ist heute gar nicht mehr vorstellbar. Insgesamt dürfen wir wahrlich stolz sein auf eine einmalige Erfolgsgeschichte.

Wie haben wir Niederbayern das geschafft? Mit mutigen und entschlossenen Unternehmerpersönlichkeiten, die bei allem unternehmerischen Einsatz immer auch ein Herz für die Region haben. Mit fleißigen Menschen, die eine gute Portion Beharrlichkeit und Durchhaltevermögen besitzen und immer den Antrieb haben, dass es die Kinder einmal besser haben sollen. Und zur phänomenalen Entwicklung Niederbayerns gehört natürlich auch, dass politische Weichenstellungen wie der Ausbau der Infrastruktur und insbesondere der Bildungseinrichtungen einen guten Rahmen gesetzt haben.

Doch auch im Erfolg gibt es Herausforderungen. Der Fachkräftemangel macht vielen Unternehmen und vor allem vielen Handwerksbetrieben zu schaffen. Sie suchen händeringend Arbeitskräfte. Deshalb ist es so wichtig, dass Bayern mit Hochdruck das Erfolgsrezept fortsetzt, Bildung zu den Menschen, in die Regionen zu bringen. Bildung muss heute besonders der Digitalisierung Rechnung tragen. Denn wir müssen unsere Kinder befähigen, mit den schier unendlich neuen Möglichkeiten der Digitalisierung umzugehen.

Klar ist allerdings: Vollbeschäftigung und herausragende Wirtschaftsdaten heißen noch lange nicht, dass es jedem Einzelnen in Niederbayern gut geht. Dass es keine Probleme gibt. Und auch die unterschiedlichen Regionen haben mit unterschiedlichen Entwicklungen zu kämpfen. Während etwa der Raum Landshut einen außerordentlichen Zuzug bewältigen muss, stemmen sich Landkreise wie Regen oder Freyung-Grafenau kräftig und mit neuen Ansätzen gegen den Wegzug junger Leute in größere Städte. Aber: Wenn wir in die Welt hinausblicken, nach Europa und erst recht darüber hinaus, dann dürfen wir unsere Herausforderungen in Niederbayern von einem hohen Niveau aus angehen. Also nicht defensiv, nicht pessimistisch. Sondern optimistisch und offensiv!

Niederbayern ist viel mehr als ein erfolgreicher Wirtschaftsstandort. Niederbayern ist vor allem aktiv gelebte Heimat. Der Begriff der Heimat hat im vergangenen Jahr eine Art Renaissance erfahren – zu Recht. Denn bei aller Globalisierung und Internationalisierung, bei allen Möglichkeiten der Mobilität und Vernetzung – „Dahoam is wo´s Gfühl is“. Heimat ist Geborgenheit, die der Mensch braucht. Und besonders Niederbayern hat für das Gefühl viel zu bieten. Mit einem reichen Vereinsleben, mit unzählig vielen Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren, mit einer vielfältigen Natur- und Kulturlandschaft und einem inspirierenden künstlerisch-kreativen Diskurs gibt es viel, um seine Heimat hier in Niederbayern zu finden.

An allererster Stelle braucht unsere Heimat Niederbayern sozialen Zusammenhalt und ein soziales Miteinander. Mögen diese Begriffe in manchen Ohren auch altmodisch klingen, so sind sie doch wichtiger und moderner denn je – in Zeiten von Globalisierung und Internationalisierung, von Unsicherheit aufgrund neuer Bedrohungen und von wachsender individueller Einsamkeit im Angesicht des Smartphones. Für mich ist das die Schlüsselfrage schlechthin: Schaffen wir es in Niederbayern, auch in Zukunft noch eine aktive, eine mitfühlende, eine stabile Gesellschaft zu sein? Eine Gesellschaft, in der das „Wir“ größer geschrieben wird als das „Ich“?

Das verlangt viel Engagement und vor allem auch Offenheit – von allen. Das verlangt vor allem auch die Definition von und den Einsatz für übergeordnete Gesamtinteressen. Denn auch die Summe vieler Einzelinteressen ist eben noch lange kein Gesamtinteresse. Wir alle sind gefordert. Unser Gemeinwesen braucht nicht in erster Linie interessierte Zuschauer und missmutige Kritiker. Es braucht dringend und in erster Linie Mitmacher!

Lassen Sie uns in diesem Sinne die Herausforderungen gemeinsam angehen. Ich wünsche Ihnen für die Regierung von Niederbayern und ganz persönlich ein gesegnetes Weihnachtsfest sowie ein gesundes, erfolgreiches neues Jahr 2018.

Ihr Rainer Haslbeck

Kelheim