Großes Interesse
Ingenieure beäugen neue Isarbrücke

29.07.2019 | Stand 04.08.2023, 5:51 Uhr
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Die Isarbrücke, die im Zuge der Ortsumgehung Plattling entsteht, ist derzeit Bayern größte Staatsstraßenbaumaßnahme. Die ungewöhnliche Bauweise der Brücke, die im Freivorbau über der Isar entsteht, ist für Ingenieure aus weitem Umkreis interessant.

PLATTLING Kürzlich hat die Vereinigung der Straßenbau- und Verkehrsingenieure (VSVI) Niederbayern zu einer Informationsfahrt an die Brücke eingeladen, wo Vertreter des Staatlichen Bauamts Passau über den Baufortschritt informierten.

Die Kantine der Südzucker AG bildete den Treffpunkt für die rund 50 Teilnehmer der Informationsfahrt, die von Robert Wufka, Vorsitzender des VSVI Niederbayern und Leiter des Staatlichen Bauamts Passau, begrüßt wurden.

Südzucker ist ein Betroffener beim Bau der Ortsumgehung, denn ein Teil der Trasse führt über die Absetzbecken auf dem Gelände der Zuckerfabrik. Diese Becken werden verlegt und nach den aktuell geltenden technischen Vorschriften wieder erstellt.

Die Kosten für die Ortsumgehung Plattling liegen bei rund 50 Millionen Euro. Susanne Hopfner von der Brückenbauabteilung des Staatlichen Bauamts erläuterte die Maßnahmen rund um die Isarbrücke. Mit 615 Metern Länge ist sie die größte Brücke im Bereich Staatsstraßen in Bayern. Besondere Herausforderungen ergaben sich mit der Lage im FFH-, Natura2000- und Vogelschutzgebiet. Zudem war ein optisch ansprechendes Bauwerk angestrebt, das sich in die Landschaft einfügt und das bei Hochwasserabflüssen keine Probleme verursacht. Trotz des großen Flussfelds von 145 Metern, das ohne Pfeiler überspannt wird, sollte der Eingriff in das Auengebiet möglichst gering bleiben. Diese Anforderungen erfüllt die bodengestützte Stahlbogenbrücke, deren filigranes Erscheinungsbild den Ingenieuren bei der Besichtigung gut gefiel. Derzeit werden die Stahlbögen luftdicht verschweißt. Danach werden die Hänger eingebaut und die Pylone zurückgebaut. 2021 soll die Ortsumgehung für den Verkehr freigegeben werden.

Siegfried Ratzinger und Wolfgang Leuzinger vom Wasserwirtschaftsamt Deggendorf informierten die Straßenbauingenieure über die Maßnahmen zum Hochwasserschutz an der Donau zwischen Straubing und Vilshofen. Dort wird ein umfangreiches Hochwasserschutzkonzept mit Deichrückverlegung, Deicherhöhung und der Schaffung neuer Flutpolder umgesetzt. Um die Ausmaße dieser Arbeiten zu verdeutlichen, wurde anschließend die Deichbaustelle am Stögermühlbach besichtigt.

Bei einer Abschlussbrotzeit in der Schlosswirtschaft in Moos fand dann noch eine Fachdiskussion zum informativen Nachmittag statt.

Deggendorf