Investitionen
Stadtwerke bauen Infrastruktur weiter aus

14.06.2019 | Stand 29.07.2023, 5:54 Uhr
−Foto: n/a

Baumaßnahmen dienen der Versorgungssicherheit und Trinkwasserqualität.

DEGGENDORF Im Jahr 2019 baut die Stadtwerke Deggendorf (SWD) die Strom-, Erdgas- und Wassernetzinfrastruktur weiter aus. Alle Maßnahmen dienen dazu, die Versorgungssicherheit und Wasserqualität auf dem gewohnt hohen Niveau sicherzustellen. Daneben wird auch das Glasfasernetz weiter ausgebaut. Zusammen mit den Vorhaben im Ganzjahresbad elypso gibt die SWD in 2019 für Investitionen und Unterhaltsmaßnahmen mehr als 4,4 Millionen Euro aus.

Die Baumaßnahmen im laufenden Jahr haben längst begonnen. Die Experten aus den einzelnen Geschäftsfeldern der SWD beschäftigen sich laufend damit, die Netzinfrastruktur den sich verändernden Rahmenbedingungen anzupassen. Das kostet Geld. Die Energie- und Wasserversorgung sowie der Ausbau des Glasfasernetzes sind wichtige Lebensadern, die einen wertvollen Beitrag für das Funktionieren des öffentlichen Lebens darstellen.

Stromversorgung

Der für die Energiewende notwendige Ausbau der Stromnetze, der zur Sicherstellung der Versorgungssicherheit unumgänglich ist, fordert das kommunale Unternehmen. „Wir werden im laufenden Jahr wieder sehr viel Geld in die Hand nehmen, um die Netzinfrastruktur weiter auszubauen, um damit den gestiegenen Anforderungen gerecht zu werden“, erklärt Christian Kutschker, Geschäftsführer der SWD. Dienten die Stromnetze früher dazu, den zentral in einem Kraftwerk erzeugten Strom an die Kunden zu liefern, erzeugen heute viele dezentrale erneuerbare Anlagen Strom und speisen diesen in das Stromnetz ein. „Der Energiefluss hat sich damit umgekehrt! Nur mit dem Ausbau der Stromnetze, die auch intelligent werden müssen, kann diese Herausforderung bewältigt werden, um letztendlich die Versorgungssicherheit garantieren zu können“, so der Geschäftsführer.

Für das Stromnetz sind im Jahr 2019 insgesamt rund 610.000 Euro vorgesehen. Dazu gehören unter anderem der Um- und Ausbau mehrerer Trafostationen und die Verstärkung von einzelnen Abschnitten. Diese Maßnahmen betreffen die Trafostationen in der Poschinger Straße, Hafenbrädlstraße, Jägerstraße und Hirzau; dort wird der Austausch der Bleimantelkabel durch 20kV-Leitungen vorgenommen. In Simmling wird der Umbau der 20kV-Schaltanlage umgesetzt. Die Trafostationen in der Hirzau und in der Gartenstraße werden den notwendigen Bedingungen entsprechend umgebaut.

Auch die Erschließung von neuen Baugebieten (Gschnaidt, Stauffendorf 2 und sechs Parzellen bei Am Waffenhammer) ist vorgesehen. Die Anschaffung eines weiteren Notstromaggregates soll die Versorgung flexibel sicherstellen.

Ebenso müssen die bestehenden Anlagen regelmäßig inspiziert, geprüft, gewartet und gegebenenfalls repariert werden. Darunter fallen beispielsweise die nahezu 1.000 Kabelverteilerschränke und etwa 250 Transformatorstationen. Noch vorhandene und bereits durch Kabel ersetze Freileitungen müssen ebenfalls rückgebaut werden. Das Hochwasser am Hammermühlbach im März dieses Jahres verursachte erhebliche Schäden am Einlauf des Stauweihers am Waffenhammer. Die Reparatur der Schäden wird dieses Jahr abgeschlossen sein.

Erdgas

Der Ausbau des Erdgasnetzes (Erweiterung von Ortsnetzleitungen) sowie Hausanschlüsse werden einen Betrag von rund 270.000 Euro beanspruchen. Die Erschließung von Stauffendorf wurde bereits erfolgreich abgeschlossen. Aufgrund mehrerer Anfragen aus dem Ortsteil Mietraching wird derzeit geprüft, ob die Anbindung an das Erdgasnetz wirtschaftlich darstellbar ist. Daher erhalten Hauseigentümer in einzelnen Teilen von Mietraching Post von der SWD. „Anhand eines Fragebogens wird die SWD das Interesse der einzelnen Eigentümer an einem Erdgashausanschluss und den Mengenbedarf abschätzen. Erst dann kann entschieden werden, ob die Anbindung von Mietraching an das Erdgasnetz erfolgen kann und in welchen Straßen die Erdgasleitungen verlegt werden“, so Dr. Christian Moser, Oberbürgermeister und Vorsitzender des Aufsichtsrates.

Wasser

Es steckt viel Aufwand dahinter, stets Wasser in einwandfreier Qualität liefern zu können: Bei der SWD werden jährlich 50 Wasserproben aus den Trinkwasseranlagen entnommen und von einem Labor auf alle gesetzlich vorgeschriebenen Parameter überprüft. Die Mitarbeiter der SWD führen darüber hinaus täglich Messungen des pH-Werts und der Leitfähigkeit durch, um negative Veränderungen der Umwelt im Wassereinzugsgebiet sofort zu bemerken und Gegenmaßnahmen ergreifen zu können. Das Deggendorfer Trinkwasser ist überdurchschnittlich gut, alle untersuchten Parameter liegen deutlich unter den Grenzwerten. Auch das andernorts oft problematische Nitrat liegt in Deggendorf zwischen 4,6 und 8,4 mg/l und ist damit vom Grenzwert 50mg/l weit entfernt.

Im Bereich der Wasserversorgung werden rund 170.000 Euro in den Ausbau der Gewinnungs-, Speicherungs- und Verteilungsanlagen investiert.

Aufgrund der sehr trockenen Sommermonate 2018 wird die Pumpstation Stadt-Au renoviert und die Pumpstation Reinprechting um eine zweite Pumpe erweitert. Im Sommer 2019 wird noch eine zweite Zuspeisung von der Wasserversorgung Bayerischer Wald für den Stadtkern von Deggendorf fertiggestellt.

Als Unterhaltsmaßnahme wurden 2019 bereits Teile der Wasserversorgung von Eichberg erneuert. Im zweiten Halbjahr wird die Wasserleitung in der Mettener Straße saniert.

Weitere Vorhaben

Für die Fernüberwachung und -steuerung der technischen Anlagen und Netze, die Netzdokumentation, die Informationstechnik und intelligente Messsysteme sind Investitionsmaßnahmen von etwa 200.000 Euro geplant.

Zusammen mit dem Ausbau des Glasfasernetzes (480.000 Euro) und den Maßnahmen im elypso (75.000 Euro) umfasst das Investitionsprogramm für 2019 insgesamt 1,8 Millionen Euro sowie für Unterhaltsmaßnahmen rund 2,6 Millionen Euro.

Deggendorf