Rentenprognose
Landkreis Deggendorf droht Altersarmut

03.12.2018 | Stand 31.07.2023, 18:37 Uhr
−Foto: Foto: NGG

Dem Landkreis Regen droht Altersarmut – in einem größeren Ausmaß als bislang angenommen.

LANDKREIS DEGGENDORF Das befürchtet die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). Rund 17.000 Arbeitnehmer im Kreis Deggendorf würden – so, wie sie heute arbeiten – nur eine Rente unterhalb der staatlichen Grundsicherung bekommen. Und das, wenn sie nach immerhin 45 Berufsjahren in den Ruhestand gingen. Das sind 31 Prozent aller Beschäftigten im Kreis.

Die Schwelle für „Alters-Hartz-IV“ liegt im Kreis Deggendorf bei aktuell 745 Euro im Monat. Dabei sind insbesondere die Kosten fürs Wohnen berücksichtigt. Dies geht aus einer Renten-Analyse des Pestel-Instituts hervor. Die Wissenschaftler aus Hannover haben dabei für die Gewerkschaft NGG amtliche Statistiken ausgewertet.

Demnach könnte die Zahl armutsgefährdeter Rentner im Landkreis Deggendorf künftig noch deutlich steigen – nämlich dann, wenn die durchschnittliche Rente bis zum Jahr 2030 auf nur noch 43 Prozent des Einkommens abfallen sollte. Dann gäbe es mehr als 25.000 Menschen, die nach 45 Beitragsjahren bei einer Rente unterhalb der Grundsicherung landen, so das Pestel-Institut.

Kurt Haberl, Geschäftsführer der NGG-Region Niederbayern, spricht von „alarmierenden Zahlen“. Wer ein Leben lang gearbeitet habe, müsse später auch von seiner Rente leben können. „Am Ende steht hier das Vertrauen in die staatliche Altersvorsorge und damit der gesellschaftliche Zusammenhalt auf dem Spiel.“ Die Bundesregierung hat eine Sicherung des Rentenniveaus bei 48 Prozent bis lediglich 2025 vereinbart. „Das reicht nicht aus“, so Haberl. Die Große Koalition müsse das Rentenniveau längerfristig stabilisieren und möglichst anheben.

Zugleich sieht die NGG die Arbeitgeber in der Pflicht. „Klar ist, dass aus Mini-Löhnen keine Spitzen-Renten werden“, betont Haberl.

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