Chance genutzt - eigenen Traum gelebt
Parlamentarisches Patenschafts-Programm - Emma Tusl war für ein Jahr in den USA

31.10.2019 | Stand 03.08.2023, 0:46 Uhr
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.Vor einem guten Jahr saß Emma Tusl schon einmal im Büro des heimischen Bundestagsabgeordneten Peter Ramsauer. Hatte Sie sich doch erfolgreich in dem Parlamentarischen Patenschafts-Programm des Deutschen Bundestages für ein Austauschjahr in den Vereinigten Staaten qualifiziert.

TRAUNWALCHEN/ BERCHTESGADEN/ WESTMINSTER (USA) . Peter Ramsauer hatte für sie die Patenschaft übernommen. Damals war die Berchtesgadenerin auf dem Sprung nach Amerika um von Los Angeles nach Denver in Colorado an ihren eigentlichen Bestimmungsort zu gelangen, in die 100.000 Einwohner Stadt Thornton, in der ihre sechsköpfige Gastfamilie wohnt. Vor einem Jahr sprach sie davon, dass ein Traum für sie wahr werden würde. Der hat sich nun für die 17-jährige erfüllt, wie sie in der Rückschau im Büro des heimischen Abgeordneten voller bereichernder Erfahrungen berichtete. Zwar wechselte sie in der Zeit einmal die Gastfamilie und musste in die mit gut 100.000 Einwohnern neuntgrößte Stadt Colorados, Westminster umziehen. Diesen Schritt „verdaute“ die junge Berchtesgadenerin aber - nicht zuletzt auch durch eine gute Begleitung der begleitenden Organisation AFS Interkulturelle Begegnungen in Hamburg - gut. Sie erfuhr viel über den „American way of life“ und lernte auch die kulturellen Unterschiede der beiden Länder und ihrer Menschen kennen. „Deutsche sind oft sehr direkt, Amerikaner sehr höflich“ sagte sie am Beispiel der obligatorischen Frage wie es einem gehe („How are you?“), fügte aber hinzu: „Man erwartet aber nie eine Antwort.“ Die reiselustige Oberbayerin lernte viele interessante und touristische Orte wie beispielsweise Mount Rushmore mit den vier monumentalen Präsidentenköpfen kennen und war in New Mexico und Nashville. Auch ein Rockkonzert des amerikanischen Superstars Pink stand auf der Agenda. Wenngleich sie den Unterricht in der High School in der 12. Klasse als deutlich leichter als den heimischen Unterricht empfand, so waren sportliche Aktivitäten wie Langsteckenlauf und Fußball fünfmal pro Woche doch eine ziemliche Herausforderung. Mit der englischen Sprache hatte sie von Anfang an keine Probleme, wie sie stolz und selbstverständlich zugleich betonte: „ Nach einem Monat habe ich in Englisch gedacht.“ Ihre Kenntnisse helfen ihr jetzt in ihrem Unterricht in der 11. Klasse im Gymnasium in Berchtesgaden. Sei es jetzt in einem Seminar über amerikanische Kultur oder einem Referat über Sport in den USA, das sie halten muss. Auch wenn sie mit ihrer Familie in der Zeit nur wenig Kontakt über die die virtuellen Medien wie WhatsApp und Co. hatte, und sie mit Heimweh zu kämpfen hatte, freute sie sich rückblickend über ihren Schritt: „Wenn die Chance da ist: Machen! Generell ist es gut, auch etwas anderes gesehen zu haben, als nur Berchtesgaden.“ Auch wenn sie durch die Reise in ihrer eigenen schulischen Entwicklung ein Jahr verloren hat, möchte sie diese Zeit nicht missen. „Es ist kein verlorenes Jahr gewesen, ganz im Gegenteil. Es war unglaublich bereichernd!“. Bundesminister a.D. Peter Ramsauer hatte die jungen Berchtesgadenerin für das Stipendium nominiert und übernahm die Patenschaft. Er zeigte sich über die guten Erfahrungen der reiselustigen und mutigen Gymnasiastin erfreut: „Solche Erfahrungen bereichern unglaublich und sind prägend für ein ganzes Leben“ so Peter Ramsauer der ergänzte: „Gerade bei den Belastungen, denen das transatlantische Verhältnis nicht zuletzt durch die umstrittene Politik des amerikanischen Präsidenten Donald Trump derzeit ausgesetzt ist, sind solche geknüpften persönlichen Bande und Begegnungen wichtig für ein weiter enges Verhältnis zwischen unseren beiden Ländern“ so der Ausschussvorsitzende für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und fügte nach den motivierten Erzählungen Tusls hinzu: „So wie sich das anhört kann ich nur sagen: „Alles richtig gemacht!“. Dies gelte gerade auch für Menschen, die in der Region leben und arbeiten: „Der Chiemgau und das Berchtesgadener Land sind Regionen mit internationalen Bezügen. Da ist es wichtig zu wissen, was da draußen los ist.“ Der Deutsche Bundestag vergibt Stipendien für ein Austauschjahr in den USA an Schülerinnen und Schüler und junge Berufstätige. Das Parlamentarische Patenschafts-Programm gibt seit 1983 jedes Jahr Schülerinnen und Schülern sowie jungen Berufstätigen die Möglichkeit, mit einem Stipendium des Deutschen Bundestages ein Austauschjahr in den USA zu erleben. Zeitgleich sind junge US-Amerikaner zu einem Austauschjahr zu Gast in Deutschland. Das PPP ist ein gemeinsames Programm des Deutschen Bundestages und des US-Congress. Es steht unter der Schirmherrschaft des Bundestagspräsidenten. Voraussichtlich Anfang Mai 2020 beginnt die Bewerbungsfrist für das 38. PPP 2021/22.

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