Wegen Tierquälerei
Auch Landkreis FRG stoppt Vieh-Exporte

31.01.2019 | Stand 01.08.2023, 17:28 Uhr
−Foto: Foto: gerardkoudenburg/123RF

Der Landkreises Freyung-Grafenau hat nun ebenfalls den grenzüberschreitenden Langzeittransport von Lebendtieren gestoppt.

LANDKREIS FRG Da scheint der Landshuter Landrat Peter Dreier (FW) in ein Wespennest gestochen zu haben. Der Landrat hatte den Transport einer trächtigen Kuh ins 5000 Kilometer entfernte Usbekistan gestoppt, weil er das „persönlich nicht mittragen“ könne.

Das Landshuter Landratsamt hat dem Zuchtverband Mühldorf ein für den Transport nötiges Vorzeugnis verweigert. Und das Veterinäramt am Landratsamt in Landshut will auch in Zukunft seine Zustimmung zu solchen Exporten verweigern. Die Behörde in Landshut will in Zukunft aber an Transporten in Länder, die Tausende von Kilometern entfernt liegen oder aus denen es Berichte über Tierquälereien gibt, nicht mehr mitwirken. Vorzeugnisse werden in solchen Fällen nur noch ausgestellt, wenn es vom zuständigen Ministerium eine eindeutige Handlungsanweisung gibt. Soll heißen: Die Verantwortung dafür soll der Freistaat übernehmen.

„Ich stelle mich diesbezüglich hinter unser Veterinäramt“, sagte der Landshuter Landrat dem Wochenblatt. Anlass seien für ihn Berichte über grausame Tierquälereien in vielen Exportländern gewesen. Außer in dem Fall der trächtigen Kuh habe das Veterinäramt des Landkreises in der letzten Woche deshalb auch einen Transport von 20 Kühen in die Türkei nicht zugestimmt. „Da hatten wir ebenfalls eine Anfrage“, so Dreier.

Das Landratsamt Passau zog nach. „Das Veterinäramt Passau erteilt zur Zeit ebenfalls keine entsprechenden Vorzeugnisse für den grenzüberschreitenden Langzeittransport von Lebendtieren und verhält sich damit ebenso wie das Veterinäramt Landshut“, teilte Landratsamtssprecher Werner Windpassinger mit.

Und nun folgt der Landkreis Freyung-Grafenau. „Bis eine klare Handlungsanweisung durch das Ministerium vorliegt, werden auch durch das Veterinäramt des Landkreises Freyung-Grafenau keine entsprechenden Vorzeugnisse für den grenzüberschreitenden Langzeittransport von Lebendtieren mehr ausgestellt“, so Oberregierungsrätin Judith Wunder.

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