Arbeitsmarktreport
Wintereinbruch im Arbeitsmarkt blieb aus

04.01.2019 | Stand 31.07.2023, 19:56 Uhr
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5.587 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet – Bestand damit auf Vorjahresniveau.

REGEN Im Berichtszeitraum Dezember ist auch in diesem Jahr der Wintereinbruch weitgehend ausgeblieben. Dies begünstigte den Fortbestand der Arbeiten in den Außenberufen - vor allem im Bereich der Baubranche - sowie weiteren Wirtschaftszweigen, die üblicherweise witterungsbedingt im Winter Personal freisetzen. Der Bestand der arbeitslos gemeldeten Männer und Frauen erhöhte sich zum Vormonat November um 787 beziehungsweise 16,4 Prozent auf 5587. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich der Arbeitslosenbestand praktisch nicht verändert (minus 3).

„Begünstigend ist auch die weitere Zunahme der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung“, stellt Matthias Wendt, Geschäftsführer Operativ der Agentur für Arbeit Deggendorf, fest. Der Zuwachs beträgt im Agenturbezirk im Vergleich zum Vorjahresquartal 2.887 (plus 2,2 Prozent) auf 135.066 (Stand zum Ende Juni 2018). Nach Branchen gab es absolut betrachtet, die stärkste Zunahme im Verarbeitenden Gewerbe (plus 1.132 oder 3,1 Prozent); am ungünstigsten war dagegen die Entwicklung in der Arbeitnehmerüberlassung (minus 540 oder 10,9 Prozent). Beachtlich ist darunter der Anstieg im Bereich der Beschäftigung der Altersgruppe 55 Jahre bis Regelaltersgrenze (plus 1.596 oder 7,0 Prozent) und der Beschäftigten Nichtdeutschen (plus 1.804 oder 12,4 Prozent).

Die Arbeitslosenquote hat sich zum Vorjahresmonat nochmals um 0,1 Prozentpunkt verbessert und erreichte im Dezember im Agenturbezirk Deggendorf den Wert von 2,8 Prozent. Die Quote für den Landkreis Regen (3,1 Prozent) verbesserte sich wesentlich zum Vorjahr um 0,4 Prozentpunkte und im Landkreis Deggendorf (2,5 Prozent) um 0,1 Prozentpunkt. Um 0,3 Prozentpunkte auf aktuell 4,5 Prozent angestiegen ist die Arbeitslosenquote im Bereich der Stadt Straubing. Ebenso leicht zugenommen (plus 0,1 Prozentpunkte auf 2,3 Prozent) hat der Wert im Landkreis Straubing-Bogen. Getrennt nach den Rechtskreisen betrachtet, ist die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Dezember 2017, im Rechtskreis des Sozialgesetzbuch II (Grundsicherung) um 142 Arbeitslose auf 2.172 weiter zurückgegangen. Im Bereich des Sozialgesetzbuch III (Arbeitslosenversicherung) hat der Bestand um 139 auf 3.415 zugenommen. Knapp 39 Prozent aller gemeldeter Arbeitslosen ist 50 Jahre und älter. Der Anteil nimmt in den Wintermonaten saisonbedingt zu, hat sich aber im Dezember im Vergleich zum Vorjahresmonat um 115 oder 5,0 Prozent verringert. Ebenso weiter rückläufig ist die Zahl der Frauen und Männer, die länger als ein Jahr (Langzeitarbeitslose) arbeitslos gemeldet sind. Der Bestand ist gegenüber dem Vorjahresergebnis um 60 Personen oder 5,6 Prozent zurückgegangen. „Zusätzliche Instrumente im Rahmen des zum Jahresbeginn in Kraft getretenen Gesetzespaket für einen sozialen Arbeitsmarkt, ermöglichen Langzeitarbeitslosen weitere Chancen auf Beschäftigung und Qualifizierung. Angesprochen sind nun Arbeitgeber zur konkreten schnellstmöglichen Umsetzung“, berichtet Matthias Wendt.

Der Bedarf an Arbeitskräften ist in der Region weiterhin groß. So fällt der Bestand der gemeldeten offenen Stellen (3.475) im Vergleich zum Dezember vor einem Jahr jetzt um 372 Stellenangebote höher aus. Im Berichtszeitraum wurden dem Arbeitgeberservice 1.015 neue Stellen gemeldet, das waren 118 mehr als im Jahr davor. Beim Stellenbestand fällt ein hoher Anteil (1.251) auf die Berufsbereiche Produktion und Fertigung, 339 auf den Bausektor, 600 auf den Bereich Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit, 494 auf Kaufmännische Dienstleistung, Handel, Vertrieb, Tourismus und 470 betreffen die Berufsbereiche Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung.

„Gesucht werden überwiegend Fachkräfte, die zunehmend schwieriger zu finden sind, daher verlängern sich auch die Stellenbesetzungsverfahren“, berichtet Josef Flingelli, Bereichsleiter der Arbeitsagentur in Deggendorf. „Das neue Qualifizierungschancengesetz ab Januar, hat das Ziel, die Weiterbildungsförderung unter anderem für beschäftigte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer unabhängig von Ausbildung und Lebensalter zu ermöglichen, was eine Erweiterung der bisherigen Förderung bedeutet. Digitalisierung und demographischer Wandel beschleunigen die Veränderungen am Arbeitsmarkt und machen zunehmend qualifikatorische Anpassungen erforderlich. Dem will das neue Gesetzespaket Rechnung tragen. Wir richten unseren Aufruf daher gezielt an Arbeitgeber, die wissen, welche Fähigkeiten und Qualifikationen sie in den kommenden Jahren benötigen um den Bedarf an Fachkräften decken zu können“, erläutert Geschäftsführer, Matthias Wendt. Informationen erhalten diese unter der Arbeitgeber-Servicerufnummer 0800/4555520 beziehungsweise dem örtlichen Arbeitgeberservice.

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