Atomphysiker Prof. Buchner in Grafenau
„Saldenburg ist für ein Atommüll-Endlager völlig ungeeignet“

09.03.2018 | Stand 20.07.2023, 21:32 Uhr
−Foto: Foto: ÖDP Niederbayern

Die Bürgerinitiative gegen das Atomendlager Saldenburg und die ÖDP sind sich einig: Es besteht die Gefahr, dass die Entscheidung für einen konkreten Atommüll-Endlagerstandort auch aus politischen Erwägungen getroffen wird. Deshalb müsse der Widerspruch gegen den Endlagerstandort Saldenburg frühzeitig organisiert werden. Das betonten BI-Vorsitzender Martin Behringer und der ÖDP-Europaabgeordnete Prof. Dr. Klaus Buchner bei einem Informationsgespräch in Grafenau, zu dem ÖDP-Bezirksrat Urban Mangold eingeladen hatte.

GRAFENAU Der ÖDP-Europaabgeordnete und emeritierte Universitätsprofessor ist Atomphysiker und mit dem Thema vertraut. Dass der zerklüftete Saldenburger Granit mit seinen wasserführenden Schichten geologisch völlig ungeeignet ist, steht für ihn außer Frage. Buchner war schon auf zwei Atommüll-Endlagerkonferenzen in Braunschweig und Berlin und hält die Rückholbarkeit des Atommülls für „zwingend notwendig“. „Aus dem Auge, aus dem Sinn“ wäre eine unverantwortbare Haltung, meint Buchner. In Gorleben seien beispielsweise eingelagerte Castor-Behälter schon verrostet. BI-Vorsitzender Martin Behringer berichtete von seiner Teilnahme an den Öffentlichkeitsforen in Berlin und Kassel. Dort sei „viel versprochen worden“, „aber es gibt keine Zwischenmeldungen. Dem Verfahren fehlt die Transparenz“.

„Dass uns der Irrweg der Atomwirtschaft und die völlig ungeklärte Entsorgungsfrage einholen wird, sagen wir seit Jahrzehnten. Die atomkraftbefürwortenden Parteien haben diese Gefahr verursacht“, kritisierte auch ÖDP-Bezirksrat Urban Mangold. Es bestehe nun die große Gefahr, „dass der Endlagerstandort nicht aus geologischen, sondern aus politischen Aspekten ausgewählt“ werde. Mangold: „Wo die Regierung den Widerstand am geringsten einschätzt, könnte der Atommüll letztendlich landen. Und deshalb müssen wir uns gut organisieren. Die BI gegen das Atomendlager leistet hierfür eine sehr gute Arbeit“.

Nach Ansicht der ÖDP sollte man sich „nicht auf die Unterstützung der Bayerischen Staatsregierung verlassen“, da die CSU in die Berliner Koalitionsdisziplin eingebunden sei.

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