Herkunftspreis „Arberland Premium“
Sie sind die Besten im Landkreis Regen

06.03.2018 | Stand 20.07.2023, 17:51 Uhr
−Foto: n/a

Seit Donnerstag dürfen sich sechs weitere Firmen, Handwerksbetriebe, Dienstleister und Hotels mit dem Titel „Arberland Premium“ schmücken.

REGEN Bereits zum fünften Mal hat die Kreisentwicklungsgesellschaft des Landkreises Regen das Herkunftssiegel aus Holz, Glas und Granit an heimische Betriebe verliehen, die sich durch herausragende unternehmerische Leistungen um die Region verdient machen. Dabei wurden die Bewerber in den Kategorien „Regionalität“, „Sozialkompetenz“, „Ökologie“, „Tradition“/„Kultur“ sowie „Qualitätsanspruch“ von einer neunköpfigen Fachjury auf Herz und Nieren geprüft.

Im „Grünen Saal“ der Privatbrauerei Falter fanden sich an diesem Märzabend nicht nur die Betriebe der aktuellen, sondern auch ehemaliger Verleihungsrunden wieder. Regens Landrätin Rita Röhrl und Arberland Regio-Geschäftsführer Herbert Unnasch freuten sich, neben Bürgermeistern, Kreisräten, den Vertretern der Ämter, Behörden, Kammern und Wirtschaftsverbände auch Staatsminister Helmut Brunner begrüßen zu dürfen.

Dieser betonte im Rahmen seiner Laudatio, die Verleihung des Regionalsiegels habe sich wie ein roter Faden durch die letzten beiden Amtsjahre gezogen: „Man begleitet die Unternehmen zuhause quasi auf ihrem Erfolgsweg. Dies macht mich nicht minder stolz als die Betriebe, die das Signet nun für drei Jahre tragen dürfen.“ Es sei, so Röhrl, ein Grundgedanke des Herkunftspreises, das Potenzial der Region ins Rampenlicht zu stellen: „Wir Waidler haben in puncto Selbstbewusstsein bisweilen Nachholbedarf. Dabei brauchen wir uns hinter niemandem zu verstecken!“

Die stimmungsvolle musikalische Abendunterhaltung übernahm „Stadlstern“ Johannes Weinberger aus Bodenmais.

Arberland Premium: Das sind die sechs neuen Preisträger!

Die Firma birkenstahl mit Hauptsitz in Bischofsmais gehört zu den weltweit führenden Anbietern im Bereich Großkücheneinrichtung oder „Food Service Equipment“. Mit individuellen Kundenlösungen und jahrelanger Erfahrung wissen die 141 Mitarbeiter aus sechs verschiedenen Nationen genau, was das Produkt, gerade in der Gastronomie, aushalten muss. Hierbei findet die komplette Herstellungskette - viel Schweiß- und Schleifarbeit ist nach wie vor Handarbeit - im ehemaligen Bischofsmaiser Laschinger-Gebäude statt, in das man 2015 umzog.

Die DD-Optik GmbH wurde 1990 von den ehemaligen Rodenstock-Mitarbeitern Franz Dankesreiter und Ludwig Denk gegründet. Als Hersteller hochpräziser optischer Komponenten für Laser, Medizintechnik und Fotooptik haben sich die Kirchdorfer in der internationalen Marktnische „Muster und Kleinserie“ aufgestellt. Die 28 Angestellten kommen allesamt aus der Region. Ein enges Kooperationsverhältnis mit dem Technologiecampus Teisnach hat Innovationen wie die neuen Inferometerobjektive hervorgebracht. Im Gegenzug versorgt die DD-Optik-Tochtergesellschaft „DDO Coating“ Teisnach mit optischen Beschichtungen.

Mit 65 Beschäftigten, davon neun Lehrlinge, die zu Zimmerern, Maurern, Schreinern, Bauzeichnern und Bürokaufleuten ausgebildet werden, vier Mitarbeitern mit Handicap sowie einem jungen Geflüchteten ist die Firma Holzbau Dengler ein Musterbeispiel für Integration, Inklusion und die Förderung junger Talente im Baubereich. Holzbau Dengler blickt - mittlerweile unter Leitung von Miriam Stangl und Michael Wenig - auf über 50 Jahre Firmengeschichte zurück und ist tief verwurzelt mit der Region. Über 75 Prozent der Baustellen liegen nach wie vor im Umkreis von 50 Kilometern um den Betriebsstandort Rinchnach. So können Projekte wie örtliche Schulen sowie Bauten des Nationalparks, ganz besonders die acht prämierten Baumwipfelpfade, umgesetzt werden.

Der Ursprung des Getränkehauses Plöchl geht auf die nebenberufliche „Kracherl“-Herstellung des Großvaters von Firmeninhaber Ludwig Plöchl in den 1930ern zurück. Heute produziert das Unternehmen nach wie vor alkoholfreie Getränke ausschließlich am Standort Kirchdorf, betreibt aber zudem einen Getränkefachgroßhandel und vermarktet über eigene Getränkemärkte. Der Jahresausstoß beträgt 380.000 Hektoliter - d.h. vier Millionen Getränkekisten - mit circa 1.600 Sorten Bier, Saft, Wasser und Softdrinks. Schwerpunkt ist die Limonadenmarke „Libella“. Beim jüngsten „Produkt-Kind“ handelt es sich um „Plöchl Veggies“, ein Obst-Gemüsesaft aus Rote Beete, Apfel, Mango und Karotte.

Mit 5.000 Quadratmetern Verkaufsfläche ist das Kaufhaus Bauer - Meine Einkaufswelt im Arberland das größte Warenhaus des Landkreises Regen. Voll Vorfreude blickt die Familie Klingseis bereits dem 100-jährigen Firmenjubiläum 2023 entgegen. Derzeit beschäftigt das Kaufhaus 91 Mitarbeiter, darunter auch fünf Auszubildende. 90 Prozent der Belegschaft sind weiblich. Seit Übernahme des Kaufhauses im Jahr 1990 wurden rund 3,8 Millionen Euro in den Standort Regen investiert. Mit kontinuierlicher Modernisierung, Erweiterung, zugkräftigen Veranstaltungen und Events schafft das Kaufhaus Erlebnischarakter - und stärkt die Kreisstadt immer wieder aufs Neue als Einkaufsstadt.

Das Hotel Lindenwirt in Unterried/Drachselsried ist mit 4 Sternen eines der Wellnesshotels im Bayerischen Wald und wird in dritter Generation von Maria und Christian Geiger geführt. Geradlinig-modern reduzierte Architektur, Granit, warmes Holz, aber auch regionale, frische und saisonale Gerichte aus dem Bayerischen Wald sind Ausdruck eines heimatverbundenen Naturkonzepts, das bei den Gästen ankommt. Die sieben aktuellen Lehrlinge - unter ihnen auch ein pakistanischer Geflüchteter - kommen in den Genuss von Barschulungen, einer Sommeliersausbildung, kostenlosen Mitarbeiterzimmern, zehn Prozent Nachlass auf sämtliche Hotelleistungen und vielem mehr.

Ausgezeichnete „Arberland Premium GOLD“-Betriebe und TOP Unternehmen Niederbayerns

Zum zweiten Mal wurde im Rahmen der Veranstaltung auch das Siegel „Arberland Premium Gold“ verliehen. Dieses ehrt Unternehmen aus dem Landkreis Regen, die international tätig sind und deren Engagement Weltruhm erlangt hat. Zugleich zeichnete der Regierungsbezirk die Gold-Betriebe zu „Top Unternehmen Niederbayerns“ aus. Die Laudationes für MESUTRONIC Gerätebau, die Privatbrauerei J.B. Falter Regen sowie Penzkofer Bau übernahm Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich: „Ich bin jedes Mal aufs Neue von der Vielfalt der Kompetenzen, der Hidden Champions und große Marken im Arberland beeindruckt“, meinte er.

Die MESUTRONIC Gerätebau GmbH ist ein mittelständisches Industrie-Unternehmen mit Sitz in Kirchberg im Wald. Geschäftsführer Karl-Heinz Dürrmeier hat sich der Entwicklung, Herstellung und dem Vertrieb von Metalldetektoren und -separatoren, Fremdkörperdetektoren auf Röntgenbasis, Transportanlagen sowie automatisch arbeitenden Ausscheidesystemen verschrieben - und das für unterschiedlichste Industriebereiche mit einem Exportanteil von aktuell knapp 70 Prozent, ausschließlich am niederbayerischen Firmenstandort. Der überwiegende Teil der 205 MESUTRONIC-Mitarbeiter kommt aus der näheren Umgebung - aus dem Umkreis von 30 Kilometern -, ebenso wie der Großteil der Lieferanten.

Die Privatbrauerei JB Falter KG steht für über 370 Jahre Braukunst und prämierten Trinkgenuss im Arberland. Mehrfach preisgekrönt ist beispielsweise Falters Export-Helles. Aber auch das Privat-Helle, Budderl und Weißbier waren 2017 wieder in Gold DLG-prämiert. Seit 2007 wird die 1649 erstmals urkundlich erwähnte Brauerei in dritter Generation von Josef Falter geführt. Als Arberland-Urgestein zeichnet sich die Privatbrauerei als Sponsor und Förderer zahlreicher heimischer Events verantwortlich, so z.B. für das Volksmusikfestival „Drumherum“, den Tourismus Award Bayerischer Wald, das Pichelsteinerfest sowie zahlreiche Sport- und kulturelle Veranstaltungen.

Die Penzkofer Bau GmbH um Geschäftsführer Alexander Penzkofer ist Spezialist für schlüsselfertige Massivhäuser, eines der größten Bauunternehmen im massiven Wohnungsbau im Bayerischen Wald - und mit mehr als 250 Mitarbeitern einer der größten Arbeitgeber im Handwerk im Arberland. Mehr als 200 Einfamilienhäuser sowie Wohnanlagen, Gewerbeprojekte wie Facharztzentren, Produktionshallen oder Bürogebäude sowie Wohngebiete entstehen im Jahr. Das Unternehmen wächst ständig und bietet in mehr als 20 Berufen zukunftssichere Arbeitsplätze für Fachkräfte, allein in den vergangenen vier Jahren entstanden über 100 Stellen. Viele Eigengewerke von der Planung über Statik, Rohbau und Zimmerei bis zur Elektro- und Haustechnikabteilung sowie modernste Technik - wie eine vollautomatische Abbundanlage, ein Elementiertisch für Dachteile oder die deutschlandweit einmalige Redbloc-Technik - sichern den Erfolg.

Regen