Galeriebesichtigung
Unternehmerinnen und das Geschäft mit der Kunst

24.01.2018 | Stand 24.07.2023, 14:43 Uhr
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Betriebsbesichtigung in der Passauer Soiz Galerie ermöglicht Informationen aus erster Hand und Blick hinter die Kulissen eines Galeristenalltags.

PASSAU In die Welt der Kunst begaben sich die Mitglieder des Vereins wild&weiblich bei ihrer jüngsten Betriebsbesichtigung der Passauer Soiz Galerie. Vereinsmitglied und Galeristin Eva Riesinger informierte die Unternehmerinnen von den Anfängen: „Die Idee, eine Galerei zu eröffnen hatte ich schon länger, nach dem Hochwasser gab es aber kaum geeignete Ausstellungsräume.“ Diese fand sie schließlich in der Schustergasse und zeigt dort seit 2015 ausschließlich Fotokunst. „Fotografien könnten viel über die Welt erzählen, über die Gesellschaft und unser Menschsein“, meinte Riesinger. Es gehe darum, der heutigen Bilderflut starke Werke und Werkserien entgegen zu setzen, die den Betrachter emotional und gedanklich anregen. Im Gespräch mit den Unternehmerinnen wurde vor allem eines klar: Obwohl viele Galeristen die Leidenschaft antreibt, handelt es sich um ein Geschäft wie jedes andere – und ein zunehmend globales. Wer im Kunstmarkt langfristig bestehen will, braucht Ausdauer, muss in der Branche gut vernetzt sein und sich aktiv um Kunden bemühen. In einer kleineren Stadt wie Passau, die zudem stark von Förderkulturen geprägt ist, sei dies nicht einfach. Andererseits gebe es weniger Mitbewerber als in den Monopolen und die Menschen in Passau und der Region seien sehr aufgeschlossen, resümierte Riesinger.

Im Anschluss besichtigten die Unternehmerinnen die aktuelle Fotoausstellung der Galerie, „Helvetica“ von Andreas Herzau, der die Schweiz und ihrer Klischees mit der Kamera erkundet hat. Er umkreist mit seinen Fotografien die Widersprüche des Selbstbildes der Schweizer und reflektiert gleichzeitig seine Rolle als Fremder. Herzau gehört zu den renommiertesten Fotografen Deutschlands. So arbeitet er unter anderem für den Stern, als Gastprofessor an diversen Universitäten und hat zahlreiche Fotobände veröffentlicht. Den Abend ließen die Unternehmerinnen beim Netzwerken im Scharfrichterhaus ausklingen.

Der Verein wild & weiblich-Unternehmerinnen im Dreiländereck Bayern-Böhmen-Oberöstereich e.V. wurde am 20. Mai 2005 von 20 Unternehmerinnen  in Grafenau gegründet. Der Verein zählt aktuell 48 Mitglieder, die aus den Landkreisen Freyung-Grafenau, Regen, Passau und Deggendorf kommen. Ziel des Vereins ist unter anderem die Stärkung der Einzel- bis mittelständischen Unternehmerinnen in der Region und die aktive Förderung eines regionalen und grenzüberschreitenden Unternehmerinnen-Netzwerks. Vereinsmitglied kann jede selbstständige Frau werden. Mehr über den Verein und das Programm unter www.wildundweiblich.com.

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