Plätzchenduft, Politik und Punsch
Minister Helmut Brunner empfing rund 100 Besucher im Maximilianeum

21.12.2017 | Stand 03.08.2023, 16:13 Uhr
−Foto: Foto: Spranger

Als Anerkennung für das ehrenamtliche Engagement lud Helmut Brunner Verantwortlichen des FC Rinchnach zu einer Fahrt in den Bayerischen Landtag ein.

MÜNCHEN/REGEN Hinter dem FC Rinchnach liegt ein außergewöhnliches Jahr seiner Vereinsgeschichte. Die „Klousterer“ feierten in diesem Jahr nicht nur ihr 70-jähriges Bestehen, sondern konnten zu diesem Jubiläum auch ihr in einer gewaltigen Eigenleistung errichtetes neues Funktionsgebäude in der Gehmannsberger Straße einweihen und die höchste Auszeichnung des Bayerischen Verbandes für Vereine, das BFV-Gütesiegel, in Empfang nehmen. Einem so großen ehrenamtlichen Engagement wollte auch Staatsminister Helmut Brunner seine Anerkennung erweisen und lud daher auf Vorschlag der FU-Kreisvorsitzenden Christine Haas, die aus Rinchnach kommt und ebenfalls im FC aktiv ist, die Verantwortlichen des Vereins zu einer Fahrt in den Bayerischen Landtag ein.

Überaus engagiert sind auch die Damen der Sparte Damengymnastik des TV 1886 Zwiesel unter der Leitung von Brigitte Münchmeier bei der Sache. Sie leitet die Sparte bereits seit 27 Jahren und wurde dafür jüngst mit der Verdienstnadel in Gold mit Kranz vom BLSV ausgezeichnet. Die Turnerinnen treffen sich in zwei bzw. drei Gruppen jede Woche, einmal jeden Dienstag in der Realschule, das andere Mal jeden Mittwoch in der Real- und in der Mittelschule. Da wird zu passender Musik mit und ohne Handgeräte geübt, aber auch das gesellige Beisammensein am Stammtisch kommt nicht zu kurz.

Einige Damen der FU, die immer da sind, wenn sie gebraucht werden, und einige Gutscheininhaber, die den Landtagsbesuch bei verschiedenen Gelegenheiten gewonnen hatten, komplettierten die Reisegruppe. So machten sich am vergangenen Montag rund 100 Personen in zwei vollbesetzten Bussen auf den Weg nach München, um Minister Brunner bei seiner Arbeit ein wenig über die Schulter zu schauen und Einblicke aus erster Hand in den Münchner Politikbetrieb zu bekommen.

Wie dieser Betrieb in der aktuell 17. Wahlperiode des Bayerischen Landtags abläuft, darüber informierte die Besuchergruppe zunächst ein knapp 30-minütiger Film. Im Anschluss empfing Staatsminister Helmut Brunner seine Gäste im Plenarsaal des Maximilianeums. Dort stand Brunner, der dem Landtag seit 1994 angehört und seit 2008 als Landwirtschaftsminister Verantwortung in Bayern trägt, der Besuchergruppe Rede und Antwort. Er erläuterte die Sitzordnung der 180 Abgeordneten der vier im Landtag vertretenen Parteien, die Plätze der Regierungsmitglieder, des Präsidiums, der Medienvertreter und die Zuschauertribüne. Sein eigener Platz befindet sich aus der Perspektive der Besucher inzwischen schon seit über neun Jahren ganz rechts auf der Regierungsbank.

Dabei ist das Maximilianeum nur einer von Brunners „Arbeitsorten“ in München. Hier übt er sein Mandat als Direktabgeordneter des Stimmkreises Regen/Freyung-Grafenau aus. Darüber hinaus aber bildet die tägliche Arbeit im Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten den Schwerpunkt seiner Tätigkeit. „Täglich“ sei dabei durchaus wörtlich zu verstehen, denn sein umfangreiches Aufgabengebiet als Minister und sein vielfältiger Einsatz, um seine Heimat voranzubringen, nehme ihn meist von Montag bis Sonntag in Anspruch. Und dafür sei er nicht nur in ganz Bayern, sondern immer wieder in Berlin, Brüssel oder bei Delegationsreisen in vielen anderen Ländern unterwegs, um den Absatz bayerischer Erzeugnisse zu fördern.

Ebenso gehört er als einer von elf Ministern (der erste aus dem bayerischen Wald!) und sechs Staatssekretären der bayerischen Staatsregierung an. Das Kabinett tritt meist dienstags in der Staatskanzlei zusammen, während das Plenum, die Fraktionen und Ausschüsse des Landtags an den anderen Wochentagen beraten. „Die anspruchsvolle und interessante Aufgabe, die mir übertragen wurde, gefällt mir nach wie vor sehr gut“, lässt der Minister keinerlei Amtsmüdigkeit erkennen. Dennoch gibt er deutlich seine „fast kindliche Vorfreude“ auf die ‚staaden‘ Tage zwischen Weihnachten und dem 6. Januar zu erkennen. „Man braucht auch mal eine Pause und freie Zeit mit der Familie.“

Im Anschluss beantwortete Brunner ausführlich, geduldig, gelegentlich auch mit einem Augenzwinkern die Fragen der Besuchergruppe. Sie reichten von den Problemen der Regierungsbildung in Berlin über die oft unklaren Inhaltsstoffe bei (Bio-)Lebensmitteln aus dem Ausland und das Spritzen von Christbäumen bis zur weit verbreiteten Geiz-ist-geil-Mentalität beim Kauf von Nahrungsmitteln („Die Deutschen geben prozentual so wenig für Lebensmittel aus wie kein anderes Volk in Europa, verlangen aber zugleich die höchsten Qualitätsstandards.“)

Nach dem Gespräch mit dem Minister war die Besuchergruppe aus der Heimat zum Mittagessen in der Landtags-Gaststätte eingeladen. Und dann blieb noch genügend Zeit für einen Bummel über den Münchner Christkindlmarkt am Marienplatz und in die umliegenden Lokale. Dort bestand reichlich Gelegenheit, um das ein oder andere Weihnachtsgeschenk zu erstehen oder um sich am Duft von Plätzchen, Bratwürstl, Glühwein und Punsch zu erfreuen oder diese weihnachtlichen Köstlichkeiten selbst zu genießen.

Regen