Trauer in Töging
SPD-Mann Fritz Schösser ist tot

29.05.2019 | Stand 28.07.2023, 15:00 Uhr
−Foto: Foto: argum / Falk Heller

Am Dienstag, 28. Mai, verstarb der Töginger Fritz Schösser unerwartet im Alter von 71 Jahren in München

TÖGING. Fritz Schösser, geboren 1947 in Töging am Inn, war bekannt als engagierter Gewerkschafter, saß für die SPD im Bundestag und war lange Jahre Vorsitzender des DGB Bayern.

Matthias Jena, Vorsitzender des DGB Bayern, aüßert sich bestürzt über den überraschenden Tod von Fritz Schösser: „Fritz Schösser hat die bayerische Gewerkschaftsbewegung über Jahrzehnte hinweg geprägt. Er war unter anderem Jugendvertreter in seinem Ausbildungsbetrieb, Betriebsrat und Vorsitzender der DGB Jugend Bayern. Seine hauptamtliche Tätigkeit begann er 1968 für die Gewerkschaft ÖTV. Von dort führte ihn sein Weg über die Leitung des DGB Bildungswerks Bayern an die Spitze des DGB Bayern. Mit Fritz Schösser verlieren wir eine unermüdliche und laute Stimme für Solidarität und soziale Gerechtigkeit. Er stand immer klar und konsequent für seine Überzeugungen ein, weshalb er auch während seiner Zeit als Bundestagsabgeordneter deutlich Position gegen die Agenda 2010 bezog. Im Kampf für die Interessen der Arbeitnehmer argumentierte er mit eindrücklicher Klarheit und scheute keine Diskussion. Wer ihn kannte, erlebte ihn als humorvoll und einfühlsam. Er hinterlässt eine große Lücke.“

Fritz Schösser war von 1990 bis 2010 Vorsitzender des DGB Bayern. Der gelernte Industriekaufmann war zunächst ehrenamtlich in seinem Ausbildungsbetrieb, beim DGB und seiner Gewerkschaft aktiv. Im Anschluss an seine Tätigkeit für die ÖTV wurde er 1979 Leiter des DGB Bildungswerks und wechselte schließlich an die Spitze des DGB Bayern.

Von 1992 bis 1994 war er Mitglied des Bayerischen Senats, von 1994 bis 1998 Mitglied des Bayerischen Landtags und von 1998 bis 2005 war er Mitglied des Deutschen Bundestages für die SPD.

Als Vertreter der Versicherten war er langjähriger Vorsitzender des Verwaltungsrates der AOK Bayern (1993 bis 2016) und des Aufsichtsrates des AOK-Spitzenverbandes sowie Mitglied im Verwaltungsrat des GKV-Spitzenverbandes (bis 2017).

Für sein Wirken wurde er mit der Bayerischen Verfassungsmedaille in Gold, dem Bayerischen Verdienstorden und dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet.

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