Montgelas-Preis für TUM-Präsident
Bayerisch-französischer Preis für Wahl-Garchinger

23.01.2018 | Stand 24.07.2023, 14:54 Uhr
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Prof. Wolfgang A. Herrmann für Verdienste um die bayerisch-französische Zusammenarbeit in Forschung und Lehre ausgezeichnet

MÜNCHEN/GARCHING AN DER ALZ. Prof. Wolfgang A. Herrmann, Präsident der Technischen Universität München (TUM), ist am 55. Jahrestag des Elysee-Vertrags (22. Januar), mit dem Charles de Gaulle und Konrad Adenauer das Fundament der deutsch-französischen Freundschaft gelegt hatten, mit dem Montgelas-Preis ausgezeichnet worden. Prof. Herrmann hat auch Bezug zu Garching an der Alz: Dort hat er seit Jahren ein Ferienhaus und ist - nach eigenen Worten - Mitglied in allen Vereinen.

Die Montgelas-Gesellschaft würdigt mit der Auszeichnung seine Verdienste um die bayerisch-französische Zusammenarbeit in Forschung und Lehre. Der Preis erinnert an den bayerischen Staatsreformer Maximilian Joseph Graf von Montgelas (1759-1838).

In seiner Dankansprache brachte Montgelas-Preisträger Prof. Herrmann seinen persönlichen emotionalen Bezug zur deutsch-französischen Freundschaft zum Ausdruck: „Die Aussöhnungspolitik von Charles de Gaulle und Konrad Adenauer hat mich als Heranwachsenden tief beeindruckt, meine Liebe zum entstehenden neuen Europa entzündet und meine politische Sozialisierung geprägt. Deshalb war mir als Wissenschaftler und Präsident die Zusammenarbeit mit Frankreich als persönlicher Beitrag zum europäischen Friedenswerk stets ein großes Anliegen. Das Bayerisch-Französische Hochschulzentrum mit Sitz an der TU München ist hierfür ein Beispiel. Dass der geniale Staatsmann Montgelas der Namensgeber für die Auszeichnung ist, ehrt mich ganz besonders, denn es war das Werk von Montgelas, das unter schwierigsten zeitgeschichtlichen Umständen den modernen bayerischen Staat auf den Weg gebracht hat, in einer der ,geglücktesten Revolutionen von oben‘, wie Benno Hubensteiner zutreffend befunden hat“.

Herrmann führte aus, dass man Montgelas auch heute noch als ermutigendes, selbstkritisches Vorbild für die Reformfähigkeit institutioneller Verwaltungen begreifen solle: „Ohne Zweifel haben sich Irrtümer in die Arbeit der Regierung eingeschlichen, aber welche Verwaltung wäre je frei davon gewesen?“ (Montgelas: Denkwürdigkeiten II, 426). Verwaltungen seien aber nicht groß, so Herrmann, wenn sie aus der schieren Scheu vor Erneuerungen auch möglichen Irrtümern aus dem Weg gingen. Dies treffe heute genauso auf Universitäten und das Bildungswesen im Ganzen zu.

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