Energiekosten senken
So lässt sich das Portemonnaie erheblich entlasten

02.07.2018 | Stand 04.08.2023, 9:52 Uhr
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In jedem Haushalt gibt es Kosten, die einfach nicht zu umgehen sind. Energiekosten gehören da mit Sicherheit dazu, ganz so wie Telefon- oder Internetgebühren und einige Versicherungen. Läuft alles gut, sind die Kosten für Strom, Heizung oder Warmwasser aber nur simple Beträge, die zwar vom Konto abgehen, doch nicht allzu deutlich auffallen. Immerhin werden da nicht auf einmal hohe Beträge fällig, die wirken, als hätte die Lichtmaschine im Wagen ausgetauscht werden müssen. Wirklich? In der Tat gibt es etliche Haushalte, die sowohl den Monat der Stromendabrechnung als auch der Heizkostenabrechnung knallend Rot im Kalender angestrichen haben. Nicht aus Freude, versteht sich. Aber muss der Abrechnung wirklich mit einem mulmigen Gefühl entgegengesehen werden oder lässt sich da was machen? Dieser Artikel verrät’s.

Die Stromkosten senken

Ein Zweipersonenhaushalt verbraucht durchschnittlich 2.700 kWh im Jahr. Diese Zahl variiert natürlich, und wenn ein Durchlauferhitzer zur Warmwasseraufbereitung vorhanden ist, steigt sie rapide an. Aber auch viele weitere Geräte im Haushalt können den Stromverbrauch und somit die Kosten in die Höhe treiben. In vielen Tipps wird gesagt, dass sogenannte Stromfresser und alte Geräte entsorgt werden sollen - nur, mal ehrlich? Wer kann mal eben den halben Hausstand austauschen? Diese Tipps lassen sich nur nach und nach umsetzen, indem die alten Geräte eben dann gegen stromsparende Modelle ersetzt werden, wenn sie ohnehin aufgrund eines Defekts oder ihres Alters entsorgt werden müssen. Trotzdem gibt es Möglichkeiten, den Verbrauch zu regulieren und die Kosten zu senken:

- Anbieterwechsel - das ist die einfachste Variante. Verbraucher können zumindest einmal hingegen und prüfen, ob es nicht einen Stromanbieter mit besseren Konditionen gibt. Gerade Verbraucher mit den sogenannten Altverträgen oder Verträgen beim Grundversorger zahlen häufig drauf und können mühelos mehrere hundert Euro im Jahr einsparen, wenn sie den Tarif oder den Anbieter wechseln. Portale wie Stromvergleich.de bieten hie rumfangreiche Möglichkeiten beider Tarifauswahl.

- Stromfresser - abseits der alten Geräte findet man in jedem Haushalt Stromfresser, die auf den ersten Blick gar nicht auffallen. Das sind die Elektrogeräte, die einfach immer am Strom hängen und im Stand-by-Modus verharren. Um stets betriebsbereit zu sein, ziehen die Geräte immer einen gewissen Prozentsatz Strom. Hier können sich Verbraucher fragen, ob das tatsächlich nötig ist. Ist es ein Problem, wenn der Blue-Ray-Player oder das TV eine halbe Minute länger brauchen, um zu starten?

- Abschaltbare Steckdosen - da heute etliche Geräte gar keinen echten Ausschalter mehr besitzen, können sie an abschaltbare Steckdosen gehangen werden. So wird die Stromverbindung zuverlässig gekappt.

- Beleuchtung - auch bei der Beleuchtung lässt sich Strom sparen. Freilich sollte keine Festbeleuchtung, die mit jedem Flutlichtspiel konkurriert bestehen - vor allem nicht, wenn sich niemand in dem Raum oder der Etage aufhält. Zudem lassen sich in den meisten Lampen auch LED oder andere stromsparende Leuchten einschrauben.

- Aquarien - sie ziehen ständig Strom. Die Pumpe muss natürlich immer laufen, aber in älteren Aquarien kann die Pumpe schlichtweg gegen ein neues Modell ausgetauscht werden. Und auch bei der Beleuchtung lässt sich etwas ändern. Wer noch auf Neonröhren setzt, sollte sie demnächst gegen LED auswechseln. Aber Achtung: Die LED sollten dimmbar sein, da sie deutlich heller strahlen und somit Algen verursachen.

Auf Dauer gesehen müssen natürlich die alten Elektrogeräte getauscht werden. Zieht der Durchlauferhitzer Strom ohne Ende, können Mieter auch mit ihren Vermietern sprechen und prüfen, ob er ausgetauscht werden kann. Eventuell muss ein Beitrag zum Austausch geleistet werden, doch im Endeffekt zahlt sich das neue Modell preislich wieder aus.

Heizkosten reduzieren - Möglichkeiten

Mit den Heizkosten ist es immer ein wenig schwieriger, als mit den Stromkosten. Mieter haben so gut wie keinen Einfluss, sofern ihr Mietvertrag nicht vorsieht, dass sie sich selbst um den Gasanbieter kümmern. Und selbst Eigentümer von Eigentumswohnungen können nur auf die Eigentümerversammlung einwirken und nicht selbst tätig werden. Zudem hängen die Heizkosten auch vom Zustand des Hauses an sich ab. Ist die Dämmung miserabel oder zieht es durch die Fenster, können Mieter auch nur Beschwerde einreichen. Trotzdem ist es so, dass viele Menschen zu hohe Heizkosten zahlen, weil sie schlichtweg falsch heizen. Es ist halt nicht damit getan, die Heizung aufzudrehen und so durch den Winter zu kommen. Und genau hier lässt sich ansetzen:

- Thermostate - auch Mieter dürfen die Thermostate ihrer Heizungen austauschen und beispielsweise gegen steuerbare oder programmierbare Stücke ersetzen. Sind noch sehr alte Thermostate verbaut, funktioniert schon oft die Wärmeerkennung nicht, was bedeutet, dass die Heizung dauerhaft durchpowert und sich nicht abschaltet, wenn die Temperatur erreicht ist. Bei programmierbaren Thermostaten kann die gewünschte Temperatur stets eingestellt werden - und noch besser, sie lässt sich zeitlich steuern.

- Lüften - gerade im Winter sollte ausschließlich stoßgelüftet werden. Das heißt, die Fenster werden sperrangelweit aufgerissen und es wird möglichst noch Durchzug hergestellt. Auf diese Weise tauscht sich die Luft richtig aus - und kalte, trockene Luft erwärmt sich wesentlich besser, als feuchte. Zudem wird bei diesem Lüftungsverhalten die Schimmelgefahr reduziert.

- Keine Kipplüftung - abgeklappte Fenster sind nicht nur der ideale Weg zum Schimmel, sie blasen die Heizenergie auch aus dem Fenster. Stattdessen wird das Fenster komplett geöffnet, die Heizung abgeschaltet und für fünf Minuten korrekt gelüftet.

- Miese Fenster? - haben die Fenster bessere Zeiten gesehen, können sich Mieter im Winter mit beschichteten Rollos helfen. Eigentlich sind diese Rollos für den Hitzeschutz im Sommer gedacht, doch die Beschichtung auf der Außenseite hält im Winter auch die Kälte fern.

Weitere Energiespartipps

Wasser ist auf der Abrechnung auch gerne ein Posten, der zu einer faltigen Stirn führt. Hier kann oft schon mit einfachen Mitteln Abhilfe geschaffen werden. Viele nutzen nie die Spartaste an der Toilettenspülung und lassen noch immer das Wasser voll aufgedreht laufen, während sie sich die Zähne putzen. Ein anderer Spartipp führt sogar noch zu einem angenehmen Duscherlebnis: Den Brausekopf gegen einen ersetzen, der Sauerstoff ins Wasser leitet.

In punkto Heizkosten wartet ein großes Sparpotenzial. −Foto: geralt / pixabay.com

Fazit - ein wenig gespart werden kann immer

Wenn auch vielen Haushalten die Hände gebunden sind, weil der Vermieter für die Heizung und Dämmung zuständig ist, so lässt sich doch wenigsten beim Strom und Wasser ein wenig sparen. Häufig hilft schon der Anbieterwechsel in Verbindung mit dem langsamen Austausch von Elektrogeräten, wenn diese ihre besten Tage hinter sich gelassen haben.

(Bildnachweis/e) Titelbild: Alexas_Fotos/pixabay.com (CC0-Lizenz) / Infografik: geralt/pixabay.com (CC0-Lizenz)