RheumaPreis:
Ehrung für Berufstätige mit Rheuma

24.04.2018 | Stand 21.07.2023, 5:59 Uhr

Bewerber für den RheumaPreis 2018 gesucht!

Die Auszeichnung ehrt Rheumatiker, die sich von ihrer Krankheit nicht unterkriegen lassen und trotz der Erkrankung im Job ihre Frau oder ihren Mann stehen. Berufstätige und Azubis mit Rheuma können sich bis zum 30. Juni für den Preis bewerben.

Mehr Offenheit im Umgang mit der Krankheit

Der RheumaPreis soll zu mehr Offenheit im Umgang mit Rheuma ermutigen – im Berufsleben wie generell in der Gesellschaft. Arbeitgeber können betroffene Mitarbeiter unterstützen, indem sie aktiv an Lösungen mitarbeiten, die den rheumakranken Kollegen das Arbeiten mit der Krankheit erleichtern. Daher werden bei der diesjährigen Verleihung des RheumaPreis erstmalig auch Arbeitgeber ausgezeichnet, die mit entsprechenden Projekten die Integration von Rheumapatienten fördern.

RheumaPreis feiert zehnjähriges Jubiläum

Der Rheumapreis wird seit 2009 verliehen, die Jury setzt sich aus Arbeitsmedizinern, Experten für die berufliche Wiedereingliederung, Medizinern und Patientenvertretern zusammen. Nach der Bewertungsphase wird die Auszeichnung an den ausgezeichneten Arbeitnehmer und seinen Arbeitgeber verliehen. Bewerben können sich alle, die an entzündlichem Rheuma erkrankt sind – egal, ob Angestellter, Selbstständiger oder Azubi. Auch komplette Teams, in deren Reihen Rheumapatienten tätig sind, können eine Bewerbung abgeben. Das Preisgeld beträgt 3.000 Euro.

Fallbeispiel: Im Job trotz Morbus Bechterew

Ein Beispiel für eine rheumatische Erkrankung und ihre Auswirkungen auf den Alltag und das Berufsleben: Morbus Bechterew ist eine entzündlich-rheumatische Erkrankung, die eine Versteifung der Wirbelsäule zur Folge haben kann und häufig bereits in jungen Jahren auftritt. Erste Symptome sind nächtliche Schmerzen in der unteren Wirbelsäule und eine morgendliche Bewegungssteife.

So begann es auch bei Matthias Harms, Mitarbeiter einer Raffinerie. 1988 wurde bei dem damals 25-Jährigen Morbus Bechterew diagnostiziert. Schon bald merkte Harms, dass er seine bisherige Tätigkeit wahrscheinlich nicht mehr lange ausführen können würde. Dass er im Job teilweise unter freiem Himmel körperlich arbeitete, machte die ärztliche Prognose nicht besser. Harms trat daraufhin in den Dialog mit seinem Abteilungsleiter und Arbeitgeber, die ihm rieten, in den Innendienst des Unternehmens zu wechseln. Das war zunächst nicht einfach, da Harms für die Position die nötige Erfahrung fehlte. Doch Kollegen und Chefs hatten Verständnis und unterstützen ihn. Die Einführung von neuen Computertechnologien und der Software SAP wurde das neue Aufgabengebiet des an Morbus Bechterew Erkrankten. Die Tätigkeit im Büro half bei der Bekämpfung der Krankheit, die sich mit Heilkurtherapien, Krankengymnastik und Medikamenten, unter anderem mit dem Wirkstoff Secukinumab, zurückdrängen ließ.

Mittlerweile ist der Maschinenbauingenieur 54 Jahre alt, Herr über 155 Rechner und arbeitet an einem Arbeitsplatz, der wegen seiner Morbus-Bechterew-Erkrankung ergonomisch optimiert wurde. 2016 wurde Matthias Harms mit dem RheumaPreis ausgezeichnet.

Bewerbungen für den Rheumapreis 2018 lassen sich online und per Post einreichen. Das Onlineformular gibt es hier, die PDF-Version für den Postversand kann hier heruntergeladen werden.