Blitzatlas 2017
Geschwindigkeitskontrollen auf dem Prüfstand

05.02.2018 | Stand 20.07.2023, 10:42 Uhr
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Nach dem Maschinenbau ist die Autobranche der Wirtschaftssektor mit den meisten Beschäftigten. So sind deutsche Autos auf den Straßen weltweit zu finden und auch in Deutschland ist das Auto ein wichtigstes Transportmittel für die Menschen. Jährlich zieht das Kraftfahrtbundesamt deshalb eine Bilanz zum Fahrzeugbestand in Deutschland - Stichtag ist immer der 1. Januar. Die Zahlen von Anfang 2017 zeigen, dass es erneut einen Zuwachs im Fahrzeugbestand gab.

Zahl der Autos in Deutschland wieder gestiegen

Laut der Jahresbilanz vom 1. Januar 2017 ist die Zahl der Kraftfahrzeuge im Vergleich zum Vorjahr um 1,9 Prozent gestiegen: Insgesamt 62,6 Millionen Kraftfahrzeuge und Anhänger waren zum Stichtag in Deutschland angemeldet. Der reine Bestand an Personenkraftwagen betrug dabei 45,8 Millionen. Doch je mehr Personenkraftwagen auf den deutschen Straßen unterwegs sind, desto höher ist die Gefahr eines Verkehrsunfalles. Zwar ist im Leistungspaket von Autoversicherungen eine Absicherung verursachter Schäden gegenüber Dritten enthalten, doch natürlich steht die komplette Vermeidung solcher Unfälle im Fokus von Bund und Ländern. Eine Möglichkeit, die laut des Deutschen Verkehrssicherheitsrats (DVR) zur Verkehrssicherheit beiträgt, sind Geschwindigkeitskontrollen an Straßen mit einem hohen Gefahrenpotenzial: „Gezielte Verkehrsüberwachung ist ein unabdingbarer Bestandteil erfolgreicher Verkehrssicherheitsarbeit, der schwere Unfälle verhindert und damit die Menschen vor schwerem Leid bewahrt.“ Im besten Fall sorgen Geschwindigkeitskontrollen bei Autofahrern für eine Selbstreflexion, in deren Folge sie sich an die Geschwindigkeitsbegrenzung halten und so die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer gewährleisten.

Münchener Blitzatlas 2017

Für Dr. Michael Haberland, Präsident des Automobilclubs Mobil in Deutschland e. V., sind Geschwindigkeitskontrollen allerdings nur so lange sinnvoll, wie sie der Verkehrssicherheit dienen. Deshalb gibt der Automobilclub seit vielen Jahren den sogenannten Blitzatlas für Deutschland heraus, in dem er Örtlichkeit, Umfang und Art von mobilen Radarkontrollen hinterfragt. Mithilfe der Blitzer-Community Blitzer.de wurden zu diesem Zweck sämtliche Blitzermeldungen für die Städte Berlin, München, Hamburg und Köln zwischen dem 1. Januar und 17. Oktober 2017 erfasst und ausgewertet. Für München wurden in diesem Zeitraum insgesamt 3.491 Blitzer registriert. Auf ein Jahr gesehen wird in München durchschnittlich

• pro Tag 12 Mal,

• pro Woche 85 Mal,

• pro Monat 366 Mal und

• pro Jahr 4.394 Mal geblitzt.

Doch der Blitzatlas 2017 für München geht noch einen Schritt weiter. Mobil in Deutschland e. V. ließ sich offiziell von der Münchener Polizeibehörde die Top 10 der Unfallstraßen mitteilen. Diese verglich man dann mit den Top 10 der Blitzmeilen in München (PDF), um herauszufinden, ob die Radarfallen dort installiert sind, wo nachweislich vermehrt Unfälle geschehen. Laut den Daten der Polizei passieren die meisten Verkehrsunfälle (VU) in der Landsberger Straße (833 VU), in der Dachauer Straße (761 VU) und in der Leopoldstraße (573 VU). Tatsächlich zeigen sich hier eindeutige Übereinstimmungen: Mit 146 Blitzern wird in der Dachauer Straße am meisten geblitzt, gefolgt von 95 Blitzern in der Leopoldstraße. Im Vergleich zu den Vorjahren wird demnach vermehrt im Sinne der Verkehrssicherheit geblitzt. Der Automobilclub verleiht dafür die Note 2. Laut des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), der auswertet, wo es in Deutschland am häufigsten kracht, passieren übrigens die meisten Unfälle in Bayern in den Landkreisen Kaufbeuren und Passau. Doch nicht nur dort sollte die Verkehrssicherheit immer an erster Stelle stehen.

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