Minus, Minus, Minus:
Gewaltiger Einbruch am Airport

09.07.2020 | Stand 24.07.2023, 14:00 Uhr
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Enormer Rückgang bei Fluggastzahlen und Flugbewegungen aufgrund der Auswirkungen der Corona-Pandemie.

Flughafen. Die weltweite Ausbreitung des Coronavirus hat dem Münchner Airport nach Jahren anhaltenden Verkehrswachstums erstmals einen Rückgang der Fluggastzahlen beschert. Das Passagieraufkommen ging im ersten Halbjahr 2020 um rund 15 Millionen auf knapp 7,8 Millionen zurück und lag so um zwei Drittel unter Vorjahresniveau. Die Flugbewegungen sanken von über 200.000 Starts und Landungen auf rund 87.000 – minus 57 Prozent. Bei der geflogenen Luftfracht lag das Aufkommen bei 87.000 Tonnen und hat sich damit gegenüber dem Vorjahreswert halbiert.

Im zweiten Quartal 2020 kam der Passagierverkehr aufgrund der weltweiten Reisebeschränkungen fast zum Erliegen. Das Fluggastaufkommen reduzierte sich um 98 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Anzahl der Starts und Landungen ging in diesem Zeitraum um rund 92 Prozent zurück. Damit verbuchte der Airport das niedrigste Quartalsergebnis seit der Flughafeneröffnung 1992.

Die Rückgänge bei der Luftfracht fielen im zweiten Quartal mit einem Minus von 78 Prozent etwas geringer aus. Hier wirkte sich der Sonderverkehr mit Frachtmaschinen aus, die medizinische Hilfsgüter nach München transportierten.

Die gravierenden Auswirkungen der Corona-Pandemie spiegeln sich insbesondere in der Verkehrsstatistik der Monate April und Mai wider. Hier lagen die Fluggastzahlen nur bei rund einem Prozent der Vorjahreswerte.

Seit Mitte Juni die Reisebeschränkungen innerhalb der EU wieder aufgehoben wurden, zeichnet sich ein langsamer Aufwärtstrend ab: Wurden im April pro Woche lediglich einige Tausend Fluggäste gezählt, waren es in der ersten Juli-Woche bereits wieder über 100.000 Passagiere. Mittlerweile ist die bayerische Landeshauptstadt weltweit wieder mit mehr als 120 Zielen verbunden. Neben 13 innerdeutschen Verbindungen und zahlreichen europäischen Destinationen werden sieben Fernreiseziele in Nordamerika sowie fünf Langstreckenziele in Asien angeboten.

Für den Vorsitzenden der Geschäftsführung der Flughafen München GmbH, Jost Lammers, sind die Halbjahreszahlen des Airports Ausdruck der massiven Krise in der gesamten Luftfahrtindustrie: „Wir sind wie die Luftverkehrsgesellschaften unverschuldet in eine schwierige Lage geraten, die uns vor enorme Herausforderungen stellt. Jetzt gilt es, den Münchner Flughafen durch eine mehrjährige Phase der Konsolidierung zu führen. Mit Blick auf die mittel- und langfristige Entwicklung bin ich aber weiterhin zuversichtlich, dass unser Airport seine Rolle als bedeutendes europäisches Luftverkehrsdrehkreuz wieder einnehmen wird.“ − we –

Erding