Großeinsatz in Bogen
Tierschutz-Aktivisten betonieren sich auf den Wiesenhof-Zufahrten fest

07.07.2017 | Stand 28.07.2023, 0:26 Uhr
−Foto: n/a

Rund 15 Tierschutz-Aktivisten sorgten am Samstagvormittag in Bogen (Landkreis Straubing-Bogen) für einen Großeinsatz von Polizei, Feuerwehr und Rettungskräften. Einige der Demonstranten haben hatten sich auf den Zufahrten zum Werksgelände in Betonfässer gekettet.

BOGEN Gegen 8.30 Uhr am Samstagvormittag besetzten laut Polizei rund 15 Tierschutz-Aktivisten (nach Angaben der Aktivisten selbst, waren sie 40 Personen vor Ort)  die Zufahrten zum Wiesenhof-Werksgelände in Bogen, um gegen Tiermast zu demonstrieren. Mehrere der Demonstranten ketteten sich dabei sogar an eigens mitgebrachte Betonfässer und blockierten damit die Einfahrten auf das Werkgelände. Andere verschafften sich Zugang zum Werksgelände und brachten dort Transparente an. Eine weitere Aktivistin hatte sich auf einem dreibeinigen Stahlgestell festgezurrt.

Fünf Polizeistreifen rückten daraufhin zum Wiesenhof-Gelände aus, um die nicht genehmigte Demonstration aufzulösen. Gegen die Tierschützer wurde nach Feststellung der Personalien ein Platzverweis ausgesprochen. Die auf dem Stahlgestell festgezurrte Tierschützerin wurde von der Feuerwehr mit der Drehleiter wieder nach unten gebracht. Schwieriger gestaltete sich das bei den "einbetonierten" Demonstranten. Deren Arme mussten von der Feuerwehr in vorsichtiger, stundenlanger Arbeit mit schweren technischen Gerät aus dem Beton befreit werden. Besonders heimtückisch: Die Aktivisten sollen Zeugenaussagen zufolge die Betonbehälter mit Spraydosen präpariert haben, die bei dem Einsatz von Bohrhämmern zerbersten und so eine nicht unerhebliche Gefahr für die Demonstranten und Einsatzkräfte darstellten. Aus diesem Grund befand sich auch eine großes Aufgebot an Rettungsdiensten am Ort des Geschehens. Auch wurde darauf geachtet, dass die einbetonierten Aktivisten keine Schäden durch Unterkühlung erlitten.

Auch Bogens Bürgermeister Franz Schedlbauer war vor Ort, um sich ein Bild der Lage zu machen. Der Rathauschef der Grafenstadt hatte aber wenig Verständnis für das Vorgehen der Aktivisten: „Das geht weit über eine normale, demokratische Demonstration hinaus. Den Feuerwehreinsatz stellen wir in Rechnung!" Auch Bogens Polizeichef Alfons Kreipl nimmt die Sache ernst: „Hier befinden wir uns im strafrechtlichen Bereich". Hausfriedensbruch, Nötigung, Verstoß gegen das Versammlungsrecht... Auf die Aktivisten kommt einiges zu.

Straubing-Bogen