„Fairdiente“ Rosen
Fairtrade-Stadt würdigt Pflegekräfte und Erzieherinnen am Weltfrauentag

08.03.2019 | Stand 03.08.2023, 15:04 Uhr
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Mitglieder der Steuerungsgruppe Fairtrade-Stadt verteilten 1.000 rote Rosen

STRAUBING Die Fairtrade-Stadt stärkt Frauen: Am Weltfrauentag verteilten Mitglieder der Steuerungsgruppe 1000 faire Rosen an die Mitarbeiterinnen in der Alten- und Krankenpflege sowie in den Kindergärten. Sprecherin der Steuerungsgruppe Maria Stauber sagte: „Frauen in der Pflege und den Kindergärten müssen schwere Arbeit leisten, erhalten wenig Anerkennung und wenig Lohn. Diese Frauen haben unsere Wertschätzung verdient.“

Fair gehandelte Rosen gab es für die Pflegekräfte der sechs Altenheime Marienstift, An der Alten Waage, Bürgerheim, Pur Vital, Pro Seniore und St. Nikola, der AWO-Wohnpflege für Behinderte, des Klinikums St. Elisabeth sowie für das Personal der sechs Kindergärten Donaugasse, Kagers, Sossau, Ulrich-Schmidl, St. Ursula und St. Nikola. Dass im Klinikum am selben Tag der Namenstag des Heiligen Johannes von Gott, Ordensgründer der Barmherzigen Brüder, gefeiert wurde, der sich auch für die Schwachen einsetzte, passte hervorragend zur Rosenaktion.

Ziel der bundesweiten Rosenaktion ist es, 100 Jahre nach Einführung des Frauenwahlrechts in Deutschland auf die Frauenrechte weltweit aufmerksam zu machen. Zudem soll für den Einkauf von Fairtrade-Produkten wie Blumen, Kaffee, Schokolade, Tee und Orangensaft geworben werden. Denn Konsumenten, die faire Artikel kaufen, helfen, die Arbeits- und Lebensbedingungen in den Anbauländern zu verbessern. Sie leisten einen Beitrag für eine gerechtere Welt.

Tausende Angestellte arbeiten in der Blumen- und Pflanzenindustrie in Afrika und Lateinamerika. Sie sind mit der Aufzucht, der Ernte, dem Zuschneiden und Verpacken der Schnittblumen beschäftigt und dabei häufig schlechten Arbeitsbedingungen ausgesetzt. Niedrige Löhne und mangelnde Arbeitssicherheit sind die Regel.

Fairtrade stärkt die Position der Arbeitnehmer. Feste Arbeitsverträge mit existenzsichernden Löhnen, Mutterschutz, Schutzkleidung, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall sowie Fairtrade-Prämie für Gemeinschaftsprojekte machen fair gehandelte Blumen und Pflanzen zur besseren Alternative. Auch Versammlungsfreiheit und Umweltkriterien gehören zu den Fairtrade-Standards.

Eine Konkurrenz zu Rosen aus der Region besteht nicht. Dem Verein Transfair zufolge kann die deutsche Blumenproduktion die heimische Nachfrage nicht decken. Daher müssten gut 80 Prozent der in Deutschland verkauften Schnittblumen importiert werden. Ein Großteil komme von Blumenfarmen in Kenia, Äthiopien, Tansania oder Ecuador. Etwas mehr als die Hälfte der Angestellten dort seien Frauen. „Fairtrade schafft bessere Arbeitsbedingungen auf den Farmen und hilft Frauen, unabhängiger zu werden - in der Arbeit, aber auch zu Hause“, sagt eine Teamleiterin einer Fairtrade-zertifizierten Rosenfarm in Kenia.

Der Straubinger Steuerungsgruppe Fairtrade-Stadt gehören das Stadtmarketing, Stadträte verschiedener Parteien, der Weltladen, Vertreter der drei Fairtrade-Schulen Mädchenrealschule der Ursulinen, Anton-Bruckner-Gymnasium und Marianne-Rosenbaum-Schule, Pfarreien, Gastronomie und Einzelhandelsgeschäfte an. Straubing ist seit 2013 Fairtrade-Stadt., an der Rosenaktion beteiligt es sich bereits zum sechsten Mal. Das nächste Treffen der Steuerungsgruppe findet am Mittwoch, 27. März, 17 Uhr im Café Lebensgefühl an der Bahnhofstraße statt. -urs-

Straubing-Bogen