Klirrende Käte, Wind und Schnee – und ein verzweifeltes Kätzchen hoch oben auf einem Baum.
SAULBURG Familie Richter genießt den Freitagnachmittag. Auch wenn das Wetter nicht unbedingt Spaß macht… Schnee, Regen, Wind. Klar, es ist Winter in Niederbayern, aber der Freitag ist besonders ungemütlich.
Ein Anruf des diensthabenden Einsatzleiters der Bergwacht Bogen reißt die Familie aus dem angenehmen Nachmittag. Denn Vater Christian Richter und Sohn Tobias engagieren sich dort ehrenamtlich als Höhenretter. Die Integrierte Leitstelle in Straubing alarmiert die Bergwacht zu einer Rettung in Saulburg (Gemeinde Wiesenfelden). Allerdings handelt es sich bei dem „Opfer“ nicht um einen Menschen. Passanten haben eine Katze in einem Baum entdeckt, die jämmerlich maunzt. Schnell steht für die beiden Richters fest: Wir rücken aus!
In Saulburg angekommen pfeift der Wind durch den Ort und macht den Schnee auf dem Gesicht zu eisigen Kristallen. Trotzdem legt Tobias die Baumrettungsausrüstung an und klettert mehrere Meter zur völlig verängstigten Katze hoch. Das Tier allerdings bekommt Panik und klettert immer weiter in die Baumkrone. Der Wind weht immer stärker, die Gefahr von Schneebruch ist enorm. Dem Rettungsteam bleibt keine andere Wahl: Schweren Herzens müssen die Bergwachtler den Einsatz abbrechen. Das Risiko ist für die Retter nicht mehr vertretbar.
Ob die Katze letztendlich den Weg vom Baum gefunden hat, wissen die Ehrenamtlichen nicht. Es bleibt zu hoffen, dass der Samtpfote der Abstieg unbeschadet selbst gelungen ist.
Straubing-Bogen
