BRK zieht Bilanz
Arbeitsreiches Jahr für den Rettungsdienst

11.01.2019 | Stand 31.07.2023, 20:31 Uhr
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Einsatzfahrzeuge legten 2018 761.000 Kilometer zurück.

STRAUBING-BOGEN Das Jahr 2018 war für den Rettungsdienst des BRK-Kreisverbands Straubing-Bogen erneut sehr arbeitsreich. Mit 25.741 Einsätzen zählten die Verantwortlichen fast so viele Einsätze wie im Rekordjahr 2017.

Rettungsdienstleiter Jürgen Köhl betonte dabei, dass die Mitarbeiter trotz einer ähnlichen Einsatzzahl wie am Vorjahr deutlich mehr Kilometer fuhren. Letztendlich legten die Fahrzeuge mit 761.000 Kilometern über 30.000 mehr zurück.

Dabei zeigt sich auf die vier Wachen (Straubing, Bogen, Mallersdorf und Stallwang) und zwei Rettungsstellplätze (Geiselhöring und Sankt Englmar) vor allem ein erneuter Anstieg der Krankentransporte. Dabei handelt es sich in der Regel um nicht zeitkritische Transporte ins Krankenhaus oder nach Hause. Diese Fahrten werden meist von einem Arzt angeordnet. Sie stiegen um fast zehn Prozent auf 11.687. Bereits für das vergangene Jahr hatte der Rettungszweckverband Straubing-Deggendorf-Regen die Stunden für den Krankentransport erhöht. Das war ein wichtiges Signal, so Köhl, denn wenn außerhalb der bisherigen Zeiten ein Krankentransport anstand, musste den ein Rettungswagen übernehmen. Der war damit gebunden und eventuell in einem Notfall nicht verfügbar.

Weniger Notfall- und Notarzteinsätze

Ebenfalls gestiegen sind die Notfalleinsätze, bei denen kein Notarzt mitalarmiert wird. Sie stiegen um gut neun Prozent auf 2.611. Gesunken ist dagegen erneut die Zahl für Notarzteinsätze, bestätigt der stellvertretende Rettungsdienstleiter Manfred Reiner. Mit 4.214 Notarzteinsätzen ergab sich ein Minus von gut 12 Prozent.

Erstmals fließen auch die Einsätze des Rettungsstellplatzes Geiselhöring in die Statistik mit ein. Sie zeigen, dass die Entscheidung des Rettungszweckverbands, dort einen Rettungswagen zu stationieren, richtig gewesen sei, kommentiert BRK-Kreisgeschäftsführer Jürgen Zosel. Insgesamt rückten die Rettungsdienstmitarbeiter zu 1.112 Einsätzen aus. Ursprünglich hatte der Rettungszweckverband für Geiselhöring 550 Einsätze pro Jahr prognostiziert.

Beeindruckend ist erneut die Zahl der Kilometer, die die Fahrzeuge im Kreisverband im Jahr fahren. Die 13 Rettungs-, Krankentransport- und Notarztwagen fuhren im vergangenen Jahr insgesamt 761.780 Kilometer. Das ist ein erneutes Plus um rund vier Prozent und entspricht 19-mal dem Erdumfang. Derzeit arbeiten im Rettungsdienst über 115 Männer und Frauen in Teil- und Vollzeit. Das sind so viele wie nie.

Eine unverzichtbare Unterstützung im Rettungsdienst sind auch die sogenannten Unterstützungsgruppen Rettungsdienst (UGRD), die von Ehrenamtlichen gestellt werden. Sie werden zur sogenannten Spitzenabdeckung von der Integrierten Leitstelle alarmiert, wenn alle öffentlich-rechtlichen Rettungsdienstfahrzeuge im Einsatz sind oder ein Einsatz zusätzliche Rettungsmittel erfordert, beispielsweise ein Unfall auf der Autobahn. Solche UGRDs gibt es in Straubing, Bogen, Kirchroth, Mallersdorf und Wiesenfelden. Sie rückten im vergangenen Jahr 181-mal aus, das sind 35 Einsätze weniger als 2017.

Einsätze, die im Gedächtnis blieben

Am 23. Februar um 19.47 Uhr freuten sich Rettungsassistent Xaver Leistner und Rettungssanitäterin Sandra Weiß bereits auf ihren Feierabend, der in 13 Minuten beginnt. Leistner hat an diesem Tag Geburtstag. Doch dann piepst der Funkmeldeempfänger. Beginnende Geburt in einem Haus im Stadtgebiet Geiselhöring. Als die beiden dort eintreffen steht die Geburt kurz bevor… Gemeinsam mit Notärztin Julia Regler kommt der kleine Phinius gesund und munter auf die Welt. Doch wie Mutter und Kind aus der Wohnung nach unten und in den Rettungswagen bringen. Die Feuerwehr Geiselhöring kommt zur Unterstützung. Die transportieren die Mutter mit Hilfe der Drehleiter nach unten in den Rettungswagen. Noch heute hat das Team Kontakt zu Eltern und Kindern, der Bruder von Phinius möchte später auch im Rettungsdienst arbeiten.

Ebenfalls länger im Gedächtnis bleibt den Mitarbeitern auch ein Unfall auf der A3 bei Kirchroth Ende Juli. Damals war ein Auto ungebremst auf einen stehenden LKW aufgefahren. Bei dem Unfall kam ein achtjähriger Bub ums Leben. Solche Situationen sind für die beteiligten Mitarbeiter nicht einfach zu bewältigen. Trotzdem lobten im Nachgang alle die gute Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Organisationen. Nach solchen Einsätzen steht den Einsatzkräften mit Notfallseelsorger Klaus Klein auch ein Gesprächspartner zur Verfügung. Als Rettungsassistent kennt er die speziellen Belastungen des Berufs und hilft den Mitarbeitern bei der Verarbeitung.

Neuerungen im Jahr 2019

Zum 1. Juni 2019 wird das Bayerische Rote Kreuz den Rettungsstellplatz Kirchroth eröffnen. Trotz harter Konkurrenz hat der Rettungszweckverband Straubing-Deggendorf-Regen dem BRK den Zuschlag erteilt. Unser Angebot war zwar nicht das günstigste, so Kreisgeschäftsführer Jürgen Zosel. Allerdings hat das Gesamtkonzept den Ausschlag für unseren Kreisverband gegeben. Er bedankte sich in diesem Zusammenhang bei Rettungsdienstleiter Jürgen Köhl und allen Mitarbeitern. Sie sorgen dafür, dass wir in unserer Region gut und sicher leben.

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