Baumaßnahmen auf der A3
„Wir wollen gewappnet sein, denn längere Staus könnten möglich sein“

15.03.2018 | Stand 24.07.2023, 18:23 Uhr
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Welche Folgen haben die A3-Baumaßnahmen auf die Verkehrssituation im Landkreis Straubing-Bogen? Am Landratsamt rüstet man sich schon für alle Eventualitäten …

STRAUBING-BOGEN 22. Dezember 2001: Tief „Laurin“ zieht über Deutschland hinweg und sorgt für ein Schneechaos. In Franken auf der A 9 wird aus dem Chaos eine Katastrophe: Auf 100 bis 150 Kilometern Länge staut sich der Verkehr, rund 60.000 Menschen sitzen 16 Stunden lang fest.

Die Ereignisse vom 22. Dezember 2001 haben in der Folge für den sogenannten „Sonderplan Autobahn“ gesorgt, damit Behörden und Einsatzkräfte vor Ort künftig für solche Rekordstaus besser gewappnet sind. Auch für die A 3, die durch den Landkreis Straubing-Bogen führt, gibt es einen solchen Katastrophenschutz-Sonderplan. Diesen will der Landkreis nun aktualisieren und lud deshalb Vertreter von Polizei, THW, BRK, Malteser Hilfsdienst, Integrierter Leitstelle, Autobahndirektion, Straßenmeisterei und die örtlichen Einsatzleiter zu einem Informationsaustausch ins Landratsamt Straubing-Bogen ein.

Grund sind natürlich die geplanten Baumaßnahmen entlang der A 3 im Raum Regensburg ab dem Sommer. „Im Zuge dessen ist es nicht auszuschließen, dass es in den nächsten Monaten zu Ereignissen kommt, welche koordinierte Maßnahmen, z.B. zur Bewältigung eines lang anhaltenden Verkehrsstaus erforderlich machen“, sagt Oberregierungsrätin Stephanie Aumer, zuständige Abteilungsleiterin am Landratsamt für Öffentliche Sicherheit und Katastrophenschutz. „Das Treffen dient der Vorbereitung einer koordinierten und abgestimmten Einsatzabwicklung für den Fall eines lang anhaltenden Verkehrsstaus auf der A 3, insbesondere bei widrigen Witterungsverhältnissen. Wir gehen dabei nicht unbedingt sofort von einem Katastrophenfall aus, aber von einem koordinierungsbedürftigen Ereignis“, fügt Helmut Steinbauer, zuständiger Sachbearbeiter des Landkreises hinzu.

Bei dem ersten Treffen am Mittwoch wurden logistische wie organisatorische Fragen für den „Worst Case“ besprochen. Wo befinden sich Notzufahrten? Wie sind diese zu erreichen? Wer übernimmt welche Aufgaben? Wo errichtet die Örtliche Einsatzleitung ihre Befehlsstelle? Gibt es im allerschlimmsten Fall Notunterkünfte? Dies waren einige der zu klärenden Punkte. So manche konnten sofort gelöst werden, für andere wird man sich in kleineren Kreisen und bei Ortsterminen treffen. An erster Stelle steht im Fall der Fälle die Versorgung der Betroffenen mit Speisen, Getränken, Decken, Kraftstoff etc. überdies die Versorgung und Betreuung akut Erkrankter mit Medikamenten oder die Organisation eines Transports ins Krankenhaus. „Es ging bei diesem ersten Treffen nicht darum, jetzt schon einen voll ausgearbeiteten Einsatzplan zu haben. Vielmehr sollten die ersten Planungen vorgestellt werden, um dann ab der Ferienzeit im Sommer ein fertiges Konzept präsentieren zu können“, macht Stephanie Aumer klar.

Deshalb wurden auch die unterschiedlichsten Arbeitsaufträge verteilt. Denn wenn man sich im Frühsommer wieder trifft, soll das Konzept dann fertiggestellt werden. Fix ist bereits die Einrichtung einer regionalen Koordinierungsgruppe. Diese wird aus Vertretern des Landratsamts, der Polizei, der Feuerwehr, des THW, des BRK, des MHD, der Autobahndirektion/Autobahnmeisterei, der Straßenmeisterei und der Integrierten Leitstelle (ILS) bestehen. Wenn die polizeilichen Einsatzleiter vor Ort die Notwendigkeit eines koordinierten Einsatzes sehen, tritt die regionale Koordinierungsgruppe zusammen.

„Wir wollen gewappnet sein, denn längere Staus könnten möglich sein“, sagt Oberregierungsrätin Aumer zu den Vorbereitungen. Wie immer in solchen Fällen ist der beste Katastrophenschutzplan natürlich immer jener, der hoffentlich nie zur Anwendung kommen muss. Falls aber doch, haben nicht nur die Vertreter der Polizei und auch der Hilfskräfte einen eindringlichen Appell: „Das A und O ist die Rettungsgasse. Wenn die nicht funktioniert, wird das alles viel schwieriger.“

Bleibt zu hoffen, dass die Verkehrsteilnehmer das auch wirklich beherzigen, denn damit könnten sie auch selbst einen großen Teil dazu beitragen, dass sich der Rekordstau von 2001 nicht wiederholt.

Straubing-Bogen