Ai Weiwei-Projekt kommt in Kassel an
Maxhütter Künstler sorgt für Furore auf der Documenta

06.07.2017 | Stand 13.09.2023, 4:02 Uhr
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Eine Idee sorgt für Furore: Das Ai-Weiwei-Unterstützungsprojekt des Maxhütter Künstlers Michael Werner kam jetzt auf der Documenta in Kassel groß raus.

KASSEL „Das war ein schönes Wochenende!“, jubelt der Maxhütter Künstler Michael Werner. Der Grund für seinen Enthusiasmus: Auf der dOCUMENTA in Kassel ist die Deutsche Presse-Agentur (dpa) auf sein Ai-Weiwei-Projekt aufmerksam geworden und hat es veröffentlicht. Werners Solidaritätsaktion für den den chinesischen Dissidenten, über die das Wochenblatt im Juni ausführlich berichtet hat, macht jetzt also „Karriere“.

Unter der Überschrift „Hunderte Ai Weiweis auf der dOCUMENTA 13“ schrieb die dpa: „Mehrere hundert Menschen beteiligten sich am Wochenende in Kassel an der Protestaktion des bayerischen Konzeptkünstlers Michael Werner, der vor Kunstwerken Interessierte mit Ai Weiwei-Masken fotografiert. So verschafft er dem chinesischen Künstler trotz Ausreiseverbot Auftritte in der westlichen Welt. Statt wie von der chinesischen Regierung beabsichtigt im Abseits zu stehen, rückt Ai Weiwei ins Rampenlicht.“

Werner selbst kommt wie folgt zu Wort: „Die Beteiligung in Kassel war überwältigend. Man spürt hier die Beliebtheit von Ai Weiwei der bei der letzten Documenta vor fünf Jahren mit 1.001 eingeflogenen Chinesen die Herzen der Bevölkerung eroberte. Und jetzt, wo er in Schwierigkeiten ist, setzen sich die Menschen für ihn gerne ein.“

Eine Fotografierte hatte laut dem Bericht ein Foto dabei, auf dem Sie mit Weiwei abgelichtet war. „Es entstand hier in Kassel“, berichtete sie von ihrem persönlichen Kontakt mit dem chinesischen Künstler. Ein Beteiligter wurde zitiert: „Jetzt bin ich selbst Teil eines Kunstwerks!“ Die Aktion wurde nach der Veröffentlichung durch die dpa bundesweit in vielen Zeitungen beschrieben. Die online-Seite der ARD-Tagesschau wählte zudem ein Aktionsfoto aus Kassel zu ihren „Bildern des Tages“.

An der Solidaritätsaktion  „Alle für Ai Weiwei“ kann sich weiterhin jeder beteiligen. „Fotografieren Sie sich mit einer Ai Weiwei-Maske. Lassen Sie so den chinesischen Künstler symbolisch weltweit auftreten“, fordert Werner alle Interessierten auf. Die benötigten Masken gibt es kostenlos im Internet.

Schwandorf