Erfahrungsaustausch
Fortbildung für Seniorenvertreter: Grundlagen für bürgerschaftliches Engagement gelegt

12.09.2017 | Stand 29.07.2023, 10:47 Uhr
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Die Seniorenakademie Bayern, beauftragt vom Bayerischen Sozialministerium, führte in Kooperation mit der Landes-Senioren-Vertretung Bayern e. V. (LSVB) ihre diesjährige Grundlagenschulung für kommunale Seniorenvertretungen in der Oberpfalz am Landratsamt in Schwandorf durch.

LANDKREIS SCHWANDORF Referent Jürgen Griesbeck von der pme Akademie gGmbH zeigte im sehr direkten Meinungs- und Erfahrungsaustausch mit den Seniorenbeiräten, -sprechern und -beauftragten Eckpunkte zur Gründung, Funktion und Arbeitsweise von Seniorenvertretungen auf. Der Erfahrungsaustausch wurde von den teilnehmenden Seniorenvertretern rege in Anspruch genommen. Nachdem der Referent ausführlich dargestellt hatte, welche Methoden zur Gewinnung von Ehrenamtlichen hilfreich sind und was in der praktischen Arbeit zu bedenken und zu beachten ist, wurde an vier aktuellen Themen erarbeitet, wie diese in die Praxis umgesetzt werden können. "Gesundheit im Alter", "Digitalisierung", "Wohnen im Alter" und "Pflege" waren den Anwesenden wichtig.

Im Handlungsfeld "Gesundheit im Alter" hoben die Seniorenvertreter die Möglichkeiten von sportlichen Angeboten wie zum Beispiel Wanderungen, Tanzveranstaltungen oder Turnstunden hervor. Darüber hinaus gelte es, Angebote zur gesunden Ernährung (zum Beispiel Kochkurse) oder generationenübergreifende Projekte anzubieten. Hinsichtlich der „Digitalisierung“ sollte den Seniorinnen und Senioren der damit verbundene Zugewinn aufgezeigt und Ängste abgebaut werden. Neue technische Möglichkeiten können dazu genutzt werden, bestehende Defizite in der Versorgung auszugleichen, wie zum Beispiel durch Assistenzsysteme im Haushalt und bei der Pflege. Hier steht den Seniorenvertretungen ein weites Tätigkeitsfeld offen, um dazu beizutragen, dass Seniorinnen und Senioren informiert werden und ihnen so der Zugang, zum Beispiel durch eine Grundlagenvermittlung zur Nutzung des Internets oder Smartphones, erleichtert wird. Durch den Gebrauch der neuen Medien wie Skype oder von Netzwerken wie facebook könne der Vereinsamung entgegengewirkt und die Teilhabe älterer Menschen gefördert werden.

So lange wie möglich selbstbestimmt zu Hause leben zu können, ist Wunsch der meisten Menschen. Die Arbeitsgruppe des Handlungsfeldes "Wohnen zu Hause" sah hier Möglichkeiten, um nicht nur Seniorinnen und Senioren, sondern auch die jüngeren Generationen für barrierefreies und seniorengerechtes Wohnen und Bauen durch Informationsveranstaltungen über mögliche Baumaßnahmen zur Verbesserung der Wohnsituation und deren finanzielle Fördermöglichkeiten zu sensibilisieren. Neue Wohnformen wie das Betreute Wohnen oder das Mehrgenerationenwohnen sollten bekannt gemacht und genutzt werden.

Für den Themenbereich "Pflege" ging Griesbeck auf die Neuerungen und den Einfluss der Pflegestärkungsgesetze PSG II und III ein. Insbesondere erwähnte er die damit neu geschaffenen Möglichkeiten der Inanspruchnahme von Leistungen für Tagespflege und der Ergänzungsleistungen. Tätigkeitsfelder bestehen hier für Seniorenvertreter im Bereich der ambulanten Versorgung und der Vereinbarkeit von Beruf und Pflege. Ambulante Wohngruppen oder die Schaffung von Quartierskonzepten stellen ebenfalls Aufgabenfelder dar.

Alle Teilnehmer waren sich einig, dass diese Schulung der Seniorenakademie Bayern und des LSVB gelungen war und viele Informationen mitgenommen werden konnten. Die Leiterin der Seniorenfachstelle, Evi Seitz, freute sich, dass auch einige Teilnehmer aus dem Landkreis Schwandorf dieses vom Sozialministerium ermöglichte Schulungsangebot wahrgenommen haben. "Die Aktiven vor Ort in der Seniorenarbeit zu unterstützen, ist eine der Aufgaben der Fachstelle. Daher haben wir gerne die Organisation zur Durchführung der Schulung im Landkreis Schwandorf übernommen", so Seitz.

Schwandorf