Die Szenen, die sich am Montagmorgen, 3. Juli, auf der Autobahn A9 in Oberfranken abgespielt haben, waren schrecklich. Mitten drin waren über 250 Rettungskräfte – viele ehrenamtlich. Und die sind nun stinksauer auf einen Fernseh-Reporter.
A9/STAMMBACH Am Mittag noch hatte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann den Einsatzkräften gedankt. Lobend erwähnte er, dass viele Freiwillige an der Einsatzstelle sind, die ihre Freizeit für andere Menschen einsetzen.
Ein Fernseh-Reporter aber hält wohl eher weniger von Freiwilligen Feuerwehren. "Die Rettunsgkräfte, waren das zu Beginn, wie ich gehört habe, zunächst einmal freiwillige Feuerwehrleute oder waren das von vorneherein Profis?", fragt er in einem TV-Beitrag eine Polizistin am Einsatzort. Frewillige oder Profis? Das macht genau die, die sich das ganze Jahr über in zahlreichen Übungen fit halten für solche Einsätze, betroffen. Der Reporter setzt noch eines drauf und kommentiert: "Wir müssen uns immer wieder daran erinnern, dass die Feuerwehrleute, die in der Früh dazugekommen sind und angefangen haben mit den Rettungsarbeiten und versucht haben, die Leute aus dem brenndenden Bus herauszuholen, das waren freiwillige Feuerwehrleute, das sind natürlich auch Profis, aber es ist eben doch nicht die professionelle Feuerwehr!" Er deutet so indirekt auch an, dass Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr hier mehr hätten leisten können, es schwingt der Vorwurf mit, dass Menschen starben, weil die Einsatzkräfte nicht professionell genug waren.
Mittlerweile hat sich der Reporter entschuldigt ... und auch der Sender N24 legt nach: "Im Namen von N24 und auch von Christopher Wanner entschuldigen wir uns. Wir haben die größte Hochachtung vor der Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr. Christoph hat das persönlich auch on-air getan", heißt es auf Facebook.
Es gibt viele andere Meinungen, denn die Feuerwehr Münchberg bedankt sich bei Facebook unter anderem "für all die lieben Worte und die Anerkennung, die wir nach diesem Einsatz erfahren dürfen und uns gerade über verschiedenste Wege erreichen – sie sind in diesen Momenten goldwert".
Schwandorf
