Schrecklicher Unfall
Vor Ort an der Unfallstelle auf der A9: Bundesverkehrsminister ringt nach Worten

12.07.2017 | Stand 12.10.2023, 11:23 Uhr
−Foto: n/a

Bayerns Verkehrsminister Joachim Herrmann und Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt haben sich am Montagmittag, 3. Juli, auf der Autobahn A9 in Oberfranken über das schwere Busunglück informiert.

A9/STAMMBACH Kurz nach 7 Uhr war der Bus, in dem eine Reisegruppe aus Sachsen saß, in einen Lkw gefahren und sofort in Flammen aufgegangen. 30 Personen konnten sich retten, wurden aber teilweise schwer verletzt, zwei Personen schweben nach derzeitigem Stand noch in Lebensgefahr. 18 Personen gelten als vermisst, elf Tote konnten zwischenzeitig aus dem Wrack geborgen werden. 

Bus vollständig ausgebrannt

Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt rang an der Unfallstelle nach Worten, so schrecklich ist das Unglück. Die Hitzeentwicklung nach der Kollision sei so hoch gewesen, dass der Bus vollständig ausgebrannt ist, es seien nur noch die Stahlteile erkennbar. Man müsse nun klären, wie es zu diesem schnellen Brand kommen konnte. Selbst die Böschung an der Autobahn habe durch die starke Hitze Feuer gefangen. 

Schon zehn Minuten nach der Alarmierung sei das erste Fahrzeug der Feuerwehr vor Ort gewesen, an einen Rettungseinsatz war da aber schon nicht mehr zu denken, der Bus sei vollständig in Flammen gestanden, so Dobrindt. Für die Einsatzkräfte seien solche Szenarien nur schwer zu verarbeiten, deshalb seien Kriseninterventionsteams vor Ort, die den Verletzten, den Angehörigen und auch den Einsatzkräften mir ihrem Angebot zur Verfügung stehen.

"Schreckliches Ereignis"

Bayerns Verkehrmsinister Joachim Herrmann sprach von einem "schrecklichen Ereignis". Er dankte den rund 250 Einsatzkräften für ihre Arbeit. Alleine 96 Polizeibeamte seien vor Ort, über 150 Feuerwehr- und Rettungskräfte seien im Einsatz. Herrmann betonte, dass es sich bei den Angehörigen der Feuerwehren allesamt um Ehrenamtliche handelt. Zehn Rettungswagen, acht Krankentransporte, acht Notärzte und fünf Rettungshubschrauber – das sind nur einige der Fahrzeuge, die vor Ort waren oder noch sind. 

Herrmann übte aber auch Kritik – an den Autofahrern, die nicht in der Lage waren, eine Rettungsgasse zu bilden! Durch das "unvernünftige und unverantwortliche Verhalten vieler Autofahrer" seien die Einsatzkräfte behindert worden. Bei solchen Unfällen müsse sofort eine Rettungsgasse gebildet werden, durch die auch Lastwagen passen, so groß seien nämlich die Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr. 

Die A9 bleibt in südliche Richtung weiter gesperrt, so Herrmann. Die Bergung der Toten und die sorgfältige Identifizierung habe "absoluten Vorrang", so der Minister.

Weitere Infos: Busunglück in Oberfranken

Schwandorf