Rosenpflege
Wie man die charmante Königin des Gartens richtig pflegt

11.07.2017 | Stand 25.07.2023, 2:46 Uhr
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"Rosen hegen und pflegen muss Freude sein, sonst kann man sich ihrer Schönheit und ihrem Charme nicht erfreuen!", so der passionierte Rosenzüchter und Rosenliebhaber Franz Wänninger aus Altenstadt an der Waldnaab.

NEUSTADT AN DER WALDNAAB Im Rahmen der erfolgreichen Vortragsreihe "Grün und Garten" im Landratsamt entführte Wänninger die Zuhörer in seine Rosenwelt. Der Referent überzeugte dabei nicht nur mit seinem umfangreichen Fachwissen zu Rosen und deren Pflege sondern sorgte mit viel Hintergrundwissen für einen kurzweiligen und unterhaltsamen Abend. Die Rosenpflege beginnt bereits im zeitigen Frühjahr. Vor dem Rosenschnitt muss erst alles erfrorene, kranke und vertrocknete Holz entfernt werden. Die richtige Schnittstelle ist bei den verschiedenen Rosengruppen jeweils anders. Wichtig ist auch, dass das richtige Werkzeug zum Schneiden und Sägen verwendet wird: handliche Scheren zum Schnitt und Große Scheren für das Grobe. Das Schnittwerkzeug sollte gepflegt, scharf und desinfiziert sein (Spiritus oder ähnliches). Ende März bis Anfang April (zur Forsythienblüte) erfolgt der eigentliche Rosenschnitt, der in jedem Landstrich anders ausfällt: bei den einen früher, bei den anderen später. Anschließend werden die Rosen gedüngt und der Boden gelockert.

Auch zur Rosenpflanzung hatte der Experte Tipps. Bevor Rosen gepflanzt werden, sollte eine Bodenprobe gemacht werden, um zu wissen, welcher pH-Wert im eigenen Garten vorliegt. Der Ideale pH-Wert für Rosen liegt zwischen 5,5 bis 6,5. Zugleich kann bei der Bodenprobe der Düngestand des Gartenbodens festgestellt werden, so dass künftige Düngegaben abgestimmt werden können. Während der Sommermonate sollte der Boden um die Rosen regelmäßig gehackt werden, damit Gieß- und Regenwasser besser in das Erdreich eindringen kann und der Boden gut durchlüftet wird. Dabei aber nur vorsichtig und keinesfalls zu tief hacken, da sonst die empfindlichen Rosenwurzeln verletzt werden können. Unkräuter können mit den Rosen konkurrieren und sollten daher regelmäßig entfernt werden. Eine Mulchschicht um den Rosenstock schützt die Erde vor Austrocknung und Unkrautbewuchs. Der beste Zeitpunkt dafür ist im Frühjahr, nach dem Abhäufeln der Rosen. Geeignet sind zum Beispiel Kompost oder Stroh mit einer Schichtdicke von vier bis fünf Zentimeter. Von Rindenmulch rät Wänninger ab, da durch die Gerbsäuren der pH-Wert des Bodens verändert wird.

Im späten Herbst folgt der Winterschutz, so dass die kalte Jahreszeit nicht zum Problem für die Königin der Blumen wird. Spätestens Ende November werden die Rosen mit Jutesäcken, Sackleinen und Tannen- oder Fichtenreisig eingepackt. Nicht nur die Kälte ist gefährlich sondern auch die warme Wintersonne. Rosen sollten daher schattiert werden, um sie vor Sonne und austrocknenden Winden zu schützen. Herr Wänninger erklärte außerdem wie Rosen vermehrt werden und zeigte die Vermehrung durch Veredelung sowie durch Stecklinge und Steckhölzer. Abschließend stellte er seine eigenen Rosenzüchtungen vor und begeisterte sämtliche Zuhörer für seine Leidenschaft. Der am Donnerstag, 4. Mai, geplante Vortrag "Vorgärten gestalten" muss leider entfallen. Die von Gartenfachberaterin Claudia Saller organisierte Vortragsreihe wird am Donnerstag, 1. Juni, zum Thema "Naturschutz im Hausgarten" mit Referentin Mathilde Müllner fortgesetzt. Interessierte können sich ab jetzt unter gruenundgarten@neustadt.de einen Platz sichern. 

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