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Strobl: 'Nach der Vogelgrippe ist vor der Vogelgrippe, nach der Stallpflicht ist vor der Stallpflicht'

11.07.2017 | Stand 24.07.2023, 15:28 Uhr
−Foto: n/a

Auch nach Aufhebung der Aufstallungspflicht ist für die Rassegeflügelzüchter das Problem mit der Vogelgrippe nicht gelöst.

SCHNAITTENBACH/MÜNCHEN Reinhold Strobl, SPD-Landtagsabgeordneter aus Schnaittenbach: "Nach der Vogelgrippe ist vor der Vogelgrippe." Es bleibe dabei, dass Maßnahmen zur Eindämmung der Vogelgrippe wie z.B. Die Stallpflicht Zuchten zerstören würden. Es bestehe die Gefahr, dass vom Aussterben bedrohte Geflügelrassen endgültig verschwinden würden.

Ein weiteres Vogelgrippeszenario, wie in diesem und im letzten Jahr, würden viele Geflügel- und Kleintierzuchtvereine nicht überstehen. Strobl, der selbst seit frühester Jugend Mitglied des Geflügelzuchtvereins Schnaittenbach-Hirschau ist, schätzt vor allem die Zucht vieler gefährdeter Geflügelrassen durch engagierte Züchter. Eine Rassegeflügelzucht, das heißt die Erhaltung der alten Geflügelrassen, sei im Gegensatz zu den Wirtschaftsrassen, nur in einer extensiven Haltung möglich.

Deshalb hat er sich mit einer Anfrage an die Bayerische Staatsregierung gewandt. Die recht ausführliche Antwort des Umweltministeriums hat ihn, so Strobl, jedoch nicht sehr viel weiter gebracht. Zusammenfassend sei zu sagen, dass man noch nicht sehr viel über die Ursachen weiß. In der Stellungnahme der Staatsregierung heißt es, dass "im Rahmen der Verschleppung der Erreger bzw. der Einschleppung der Erreger in einen Geflügelbestand auch der Faktor "Mensch" eine nicht zu unterschätzende Rolle spielt, denn bedingt durch eine hohe Viruslast in der Umwelt bestehe jederzeit die Möglichkeit, dass über mit Wildvogelkot kontamierte Stiefel, Reifen oder aber auch Einstreumaterial der Erreger in einen ansonsten abgeschotteten Geflügelbestand eingebracht werde."

Strobl spricht sich dafür aus, dass unbedingt eine Änderung der Geflügelpestverordnung, die klar zwischen gewerbsmäßigen Geflügelzüchtern und -haltern auf der einen Seite und den Hobbyzüchtern unterscheidet, erfolgen müsse. Auch seien Haushaltsmittel für ein Forschungsprogramm in Bayern einzustellen, das die wahre Herkunft der Vogelgrippe, die tatsächlichen Übertragungswege, die tatsächlichen Folgen und die tatsächlichen Maßnahmen zur Abwendung bzw. Eindämmung der Vogelgrippe erforscht.

Strobl hat sich hier einem Antragsentwurf seiner oberfränkischen Kollegin Susann Biedefeld angeschlossen. Als Mitglied im Haushaltsausschuss werde er darauf drängen, dass entsprechende Haushaltsmittel eingestellt würden. Es müsse verhindert werden, dass wegen einer Stallpflicht ganze Geflügelrassen ausgerottet werden.

Anlage: Bild

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