Ausbildung beendet
Kompetente Koordinatorin für die Hospizinitiative im Landkreis Schwandorf

11.07.2017 | Stand 24.07.2023, 18:00 Uhr
−Foto: n/a

Nach rund einem Jahr hat Manuela Singer-Bartos ihre Weiterbildung zur Hospizkoordinatorin mit Erfolg abgeschlossen. Sie ist damit offiziell befähigt, in der Hospizarbeit tätig zu werden.

LANDKREIS SCHWANDORF Manuela Singer-Bartos ist eine echte Bereicherung für die Hospizinitiative der Caritas für den Landkreis Schwandorf. Seit Februar 2016 unterstützt sie deren Arbeit inzwischen als stellvertretende Koordinatorin und hat in der täglichen Praxis ihre erstklassigen Fähigkeiten wiederholt unter Beweis gestellt. Nun konnte sie im März die letzte ihrer Weiterbildungen abschließen, die sie zur Ausübung der anspruchsvollen Tätigkeit in der ambulanten Hospizarbeit befähigen.

Die Krankenpflegerin mit Palliative-Care Weiterbildung verfügt über vielfältige Qualifikationen, von denen sie bei ihrer neuen Aufgabe maßgeblich profitiert. Nach Abschluss ihrer Ausbildung in einem Münchner Klinikum arbeitete Singer-Bartos zunächst vier Jahre in verschiedenen Kliniken, ein Jahr in der Behindertenarbeit sowie 21 Jahre bei einem ambulanten Krankenpflegedienst. Anschließend wagte sie eine berufliche Neuorientierung und absolvierte zwei zusätzliche Fortbildungen, um für den Alltag in der Hospizarbeit optimal gerüstet zu werden.

Neben den Kenntnissen für die Arbeit als Koordinatorin wurde ihr dort vor allem die nötige Führungskompetenz vermittelt, die sie auf die Arbeit mit den ehrenamtlichen Begleitern vorbereiten sollte. Im Mittelpunkt der beiden Fortbildungen standen beispielsweise die Projektarbeit mit den Begleitern, die Vernetzung der Hospizarbeit oder die Gesprächsführung, damit selbst in angespannten Situationen stets eine gute Kommunikation mit allen Beteiligten gelingt.

Als Hospizkoordinatorin ist Singer-Bartos Ansprechpartnerin sowohl für die Patienten und deren Angehörige als auch für die Hospizbegleiter, denen sie mit Unterstützung zur Seite stehen wird. Mit ihnen bespricht sie unter anderem die laufenden Fälle, bietet ihnen gegebenenfalls Hilfe an und ermöglicht die Diskussion mit anderen Ehrenamtlichen im Rahmen der Praxisbegleitung. Darüber hinaus führt sie Erstgespräche mit den Schwerkranken, klärt sie über das Angebot auf und hält bei Bedarf Kontakte zu weiteren beteiligten Diensten oder Einrichtungen.

Ihre neue Aufgabe begreift Singer-Bartos dabei als großes Privileg. "Ich habe in meinem früheren Beruf festgestellt, dass man kaum Zeit für sterbende Patienten hat. Als Pflegefachkraft konzentriert man sich immer auf die pflegerischen Aufgaben und hat selten die Möglichkeit, sich um den direkten Kontakt und die individuellen Bedürfnisse zu kümmern", sagt die Expertin. Unter diesem Eindruck hat sie sich für die Arbeit bei einer Hospizinitiative entschieden. Im Gegensatz zu den Pflegediensten steht bei der Hospizarbeit nämlich alleine der Mensch mit seinen individuellen Bedürfnissen im Zentrum – nicht seine medizinisch-pflegerische Behandlung.

Mit diesem Grundsatz begleiten sie die Betroffenen auf ihrem letzten Weg, verbringen Zeit mit ihnen, schenken ihnen ein offenes Ohr und leisten Beistand jeder Art, wann immer er benötigt wird. Zudem entlasten sie die Angehörigen, sodass diese in der schwierigen Situation Zeit für sich selbst und ihre Bedürfnisse haben. Dazu stehen sie dem Sterbenden mit Respekt bei, achten seine Individualität und begegnen ihm als Person mit einer eigenen Biografie, an dessen Bedürfnissen sich die jeweilige Begleitung zu orientieren hat. "Am Ende leisten wir so einen kleinen Beitrag, um ein Sterben in Würde zu ermöglichen", sagt die versierte Pflegekraft.

Angesichts dieser Bedeutung will sie ihre Position nutzen, um das Angebot der Initiative noch bekannter zu machen und die Versorgung von Sterbenden im Landkreis weiter zu verbessern. "Das Sterben sollte kein Tabuthema sein, es sollte einen Platz in der Mitte der Gesellschaft haben", betont Singer-Bartos. "Und ich will den Leuten vermitteln, dass sie keine Angst vor einem Kontakt mit der Hospizinitiative haben müssen. Mit uns zu reden, zwingt nicht automatisch zum Sterben." Deshalb blicke sie mit "Freude" auf ihre weitere Arbeit als Hospizkoordinatorin.

Auch Birgit Wölker, die leitende Koordinatorin der Initiative, ist erfreut über den Abschluss ihrer Kollegin und gratulierte ihr am Dienstag im Namen der Hospizinitiative. "Manuela Singer-Bartos hat sich im letzten Jahr als eine sehr kompetente, freundliche und empathische Kollegin erwiesen, die eigenverantwortlich und selbstständig exzellente Arbeit leistet", so Wölker. "Ihr einfühlsamer Umgang mit Patienten und Begleitern hat sie längst zu einem unersetzlichen Mitglied des Teams gemacht. Wir freuen uns daher überaus auf die weitere Zusammenarbeit."

Schwandorf