Tanz und Musik
Musik und Ästhetik beim elften Schwandorfer Klavierfrühling im Künstlerhaus

11.07.2017 | Stand 03.08.2023, 11:23 Uhr
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Auch der elfte Schwandorfer Klavierfrühling gestaltet sich als themenbezogenes Klavierfestival mit Ausblicken auf historische, gesellschaftliche und ästhetische Sichtweisen auf die Musik.

SCHWANDORF Von Anfang an war es die Absicht von Andrea Lamest, Musik nicht nur aus der Perspektive des Pianisten oder des Publikums zu präsentieren; es galt dabei immer, Hörtraditionen zu hinterfragen, das Kunstwerk auch im Spiegel seiner Entstehungszeit und seiner Rezeptionsgeschichte zu betrachten, den Künstler anzuregen, zu einer eigenen Sichtweise zu kommen, und auch dem zuhörenden Publikum scheinbar altbekanntes neu zu erschließen. Diesen Markenkern gilt es auch in Zukunft zu erhalten. In diesem Jahr konnten einige renommierte Kollegen, die sowohl als Pianisten als auch als Hochschullehrer erfolgreich sind, zusätzlich für den Schwandorfer Klavierfrühling, aber auch für das Konzept gewinnen werden. Auch junge Künstler werden mit renommierten Pianisten spielen und damit auch eine Tradition fortführen, die in jedem Jahr zu spannenden Konzerten geführt hat und dem Klavierfrühling sein unverwechselbares Profil gibt.

Anders als in den vergangenen Jahren, in denen meist ein großer Komponist und sein Werk als Thema im Mittelpunkt standen, wird diesmal ein Urelement aller Musik, der Tanz und das Tänzerische in der Kunstmusik in den Mittelpunkt gerückt. Der Bogen spannt sich über zwei Jahrhunderte und reicht von fröhlicher "Gebrauchsmusik" der deutschen Tänze Mozarts und der idealisierten Welt der "ungarischen Tänze" mit ihrer Puszta-Romantik, den "Dances makabres" eines Liszt und Saint-Saens, den sentimentalen, im Pariser Exil geschriebenen Mazurkas Frèdèric Chopins bis hin zu der nach dem ersten Weltkrieg in Deutschland als Kulturschock wahrgenommenen Musik aus der neuen Welt. Ein besonderes Highlight ist die Mitwirkung des Tanzensembles "La Danza" aus München, das historisch-authentisch in Kostümen und Choreographie Tänze aus der Zeit des Wiener Kongresses präsentieren wird, die dann der "Kunstmusik" eines Chopins oder Beethovens gegenübergestellt werden.

Informationen zur Konzertreihe gibt es unter www.stadtschwandorf.de.

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