Multi-Wildschutz-Warne
Spezielle Reflektoren sollen Zahl der Wildunfälle in Burglengenfeld reduzieren

10.07.2017 | Stand 28.07.2023, 14:22 Uhr
−Foto: n/a

Die Zahl der Wildunfälle im Stadtgebiet von Burglengenfeld liegt deutlich über dem Landkreis-Durchschnitt. Dagegen hat die Jagdgenossenschaft Burglengenfeld nun mit Unterstützung der Stadt etwas unternommen: Sogenannte Multi-Wildschutz-Warner sollen, montiert an Straßenleitpfosten, Wildtiere am Überqueren von Straßen hindern.

BURGLENGENFELD Wie Hubert Wein, Vorsitzender der Jagdgenossenschaft Burglengenfeld, informierte, wurden im Jahr 2015 im Gemeindejagdrevier Burglengenfeld 38 Wildunfälle gemeldet, darunter 21 mit Rehen und vier mit Wildschweinen. Diese Zahlen sollen mithilfe der neuen Multi-Wildschutz-Warner reduziert werden, die Mitglieder der Jagdgenossenschaft an Straßenleitpfosten montiert haben.

Der Multi-Wildschutz-Warner, im vergangenen Jahr mit dem "Brandenburger Innovationspreis Kunststoffe und Chemie" ausgezeichnet, berücksichtigt, dass Wildtiere insbesondere auf blaue Farbtöne sehr empfindlich reagieren. Die speziellen Reflektoren bilden, von Auto-Scheinwerfern angeleuchtet, das gesamte von Wildtieren erkennbare Lichtspektrum ab. In einer mit Multi-Wildschutz-Warnern ausgestatteten Straßenreihe sind somit nach Hersteller-Angaben immer unterschiedliche, bewegliche Lichterscheinungen für das Wildtier wahrnehmbar.

Der Autofahrer nehme die Multi-Wildschutz-Warner kaum wahr und werde so nicht abgelenkt. Das Wild werde nicht mehr von den Scheinwerfern der Autos geblendet, sondern vorher zum Stillstand bewegt. Komplettiert wird die Innovation von einem Schwamm, der ein streng riechendes Duftmittel aufnehmen kann, das Tiere ebenfalls abschrecken soll.

Jäger in Brandenburg berichten von einer Senkung der Zahl der Wildunfälle an ausgewählten Straßen um 80 Prozent. Zu Prognosen ließen sich Hubert Wein und seine Mitstreiter von der Jagdgenossenschaft nicht hinreißen. "Es ist ein Versuch", sagte Wein, der sich im Zuge des Bürgerbeteiligungsprojekts "Burglengenfeld 2030" auch in der Fokusgruppe Verkehr engagiert hatte. Wein kündigte an, man werde über die Ergebnisse Bericht erstatten.

Bürgermeister Thomas Gesche dankte der Jagdgenossenschaft für ihr Engagement, die die besonderen Reflektoren nicht nur besorgt, sondern auch bei Wildunfall-Schwerpunkten wie etwa beim Gymnasium an der Kreisstraße SAD8 Richtung Maxhütte-Haidhof montiert hat. Die Anschaffungskosten von rund 2.500 Euro habe die Stadt übernommen. Das Vergrämungsmittel, das auf den Schwämmen aufgebracht wird, bezahlte die Jagdgenossenschaft.

Schwandorf