"Paradebeispiel"
"Bizarrer Streit" nach F16-Absturz? – Im Gegenteil: Polizei lobt die gute Zusammenarbeit

09.07.2017 | Stand 12.10.2023, 11:16 Uhr
−Foto: Foto: ce

Der Absturz eines F16-Kampfflugzeuges hat am Dienstag, 11. August, die Bevölkerung in Oberfranken und der Oberpfalz in Atem gehalten. Jede Menge Einsatzkräfte mussten ausrücken. Und auch die Polizei war vor Ort. Und da habe man sich einen "bizarren Streit" um, die Zuständigkeiten geliefert, schreiben einige Medien.

LANDKREIS NEUSTADT AN DER WALDNAAB/BAYERN Michael Rebele, zuständiger Pressesprecher am Polizeipräsidium Oberpfalz in Regensburg (Foto), kann sich allerdings an keinen Streit erinnern. Gegen 9.45 Uhr habe man von dem Absturz erfahren, als zuständig sei da das Polizeipräsidium Oberfranken identifiziert worden. Dort seien sofort ein Einsatzstab eingesetzt und auch ein Hubschrauber angefordert worden, so Rebele. Das Präsidium Oberfranken habe dann eine erste Pressemeldung verschickt, in der auch ein Treffpunkt für die Pressevertreter genannt war.

Gegen 11 Uhr wechselten dann die Zuständigkeiten, berichtet Rebele am Mittwoch, 12. August, gegenüber dem Wochenblatt. "Die Absturzstelle liegt doch in der Oberpfalz, es ging da um etwa 50 Meter", so Rebele. "Dann sind wir dran", war der erste Gedanke in Regensburg. Aus Oberfranken kam das Signal: "Wir machen weiter, wir sind ja schon da!" Jetzt sollten die Polizeipräsidenten entscheiden. Die beiden Herren aus der Oberpfalz und Oberfranken einigten sich, die Oberpfalz sollte übernehmen. Rebele selbst war mittlerweile am Einsatzort angekommen und konnte sich mit den Kollegen aus Oberfranken kurzschließen. Der Treffpunkt für die Presse wurde in Oberfranken belassen. Auf einem Streit, wer nun zuständig sei, angesprochen, kann Rebele nur lachen: "Das war ein Paradebeispiel polizeilicher Kommunikation und Kooperation", sagt er.

Rund 60 Beamte waren im Einsatz, diese waren vor allem bei der Absperrung und der Regelung des Verkehres eingesetzt. Eine große Hilfe seien hier auch die Feuerwehren gewesen, sagt Rebele. Für das Polizeipräsidium Oberpfalz war der Einsatz am Dienstagabend gegen 18.30 Uhr abgeschlossen. Die Ermittlungsgruppe stellte ihre Arbeit wieder ein. Rebele selbst hatte am Mittwochmorgen mit den Beamten der örtlichen Polizeiinspektion in Eschenbach telefoniert, ob es in der Nacht noch wichtige Ereignisse gegeben hat. Hier aber konnte Entwarnung gegeben werden.

Aktuell sichert die Bundeswehr die Absturzstelle ab, die Militärbehörden haben die weitere Bearbeitung übernommen. Auch Umweltbehörden, wie zum Beispiel das Landratsamt oder das Wasserwirtschaftsamt, sind eingebunden., hier stellt sich die Frage, ob Bodenproben genommen werden müssen. Die Kripo Weiden hat vorsorglich Ermittlungen wegen eines Flugunfalls eingeleitet, berichtet Rebele, für den Fall, dass sich im Laufe der Ermittlungen herausstellt, dass ein Bereich des Unfalles in die Zuständigkeit der deutschen Polizei fällt.

Schwandorf