Technischer Defekt
Absturz eines Kampfflugzeuges der US-Armee: Großaufgebot vor Ort, Bergung dauert an

09.07.2017 | Stand 30.07.2023, 18:01 Uhr
−Foto: n/a

Am Dienstag, 11. August, erreichte gegen 9.40 Uhr die Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Oberpfalz die Nachricht, dass im Bereich von Eschenbach an der nordwestlichen Grenze der Oberpfalz hin zum Regierungsbezirk Oberfranken ein Flugzeug abgestürzt sei. Dabei habe sich laut Zeugen der Pilot mit den Fallschirm retten können. Ihn fand wenig später eine Polizeistreife, die den leicht Verletzten in das Krankenhaus nach Bayreuth verbrachte.

KIRCHENTHUMBACH/LANDKREIS NEUSTADT AN DER WALDNAAB Wie sich bei der weiteren Lokalisierung der Unglücksstelle herausstellte, liegt diese im Bereich des Marktes Kirchenthumbach, Ortsteil Heinersberg, in einem dortigen Waldgebiet des Landkreises Neustadt an der Waldnaab. Wegen dieser örtlichen Zuständigkeit übernahm das Polizeipräsidium Oberpfalz die polizeiliche Einsatzleitung und Koordination.

Bei der abgestürzten Maschine handelt es sich um ein Militärflugzeug des Typs F-16. Dieses war zusammen mit fünf weiteren Flugzeugen aus der Eifel kommend in Richtung des Truppenübungsplatzes Grafenwöhr zu einem Übungsflug unterwegs. Nachdem der 27-jährige amerikanische Pilot bemerkte, dass er technische Probleme hatte, flog er auf freies Gelände und warf zudem die mitgeführten Reservetanks mit einem Fassungsvermögen von jeweils 1.400 Litern sowie mehrere mitgeführte Rauchgranaten ab, ehe er sich mit dem Schleudersitz rettete und die Maschine in dem Waldgebiet abstürzte.

Um dieses wurde zunächst eine 1.000 Meter im Radius umfassende Absperrung angelegt, die im weiteren Verlauf auf 500 Meter reduziert werden konnte. Dies mit Polizeikräften und zahlreiche Feuerwehren aus dem Großraum um das Absturzgebiet. Ein Großaufgebot an Feuerwehren, Rettungsdiensten, THW waren vor Ort. Zudem wurden das Luftfahrtbundesamt, die Zollgrenzbehörde, die Staatsanwaltschaft Weiden und das Landesamtes für Umweltschutz verständigt.

In den Nachmittagsstunden übernahm ein Sprengmittelbeseitigungstrupp der US-Streitkräfte die Begutachtung des unmittelbaren Absturzareals. Die Sicherung des militärischen Sicherheitsbereiches übernahm in den frühen Abendstunden die Bundeswehr. Nach derzeitiger Bewertung muss damit gerechnet werden, dass die Begutachtung des Unglücksortes und die Bergung der Wrackteile drei bis vier Tage in Anspruch nehmen kann. Noch in den späten Nachmittagsstunden wurden die beiden Tanks westlich von Eschenbach gefunden. Dies auch durch die Wahrnehmungen aufmerksamer Zeugen. Einer der Tanks war unbeschädigt, der zweite wies Beschädigungen auf.

Das Flugzeug war ohne Kampfmittel unterwegs, es brannte aus und wurde total zerstört. Ebenfalls gerieten umstehende Bäume und Pflanzen in Brand und wurden dabei zerstört. Hubschrauber der Polizei, der US-Streitkräfte und Rettungshubschrauber des ADAC waren vor Ort.

Beim Einsatz verletzte sich ein Feuerwehrmann leicht am Fuß, daneben mussten sich neun Feuerwehrkräfte (Stand 16.30 Uhr) wegen Kreislaufproblemen aufgrund der großen Hitze in kurzzeitige Behandlung begeben.

Zwei der erwähnten abgeworfenen Rauchkörper konnte unmittelbar an der Absturzstelle gefunden werden. Der Verbleib der restlichen ist bis dato ungeklärt. Nach bisheriger Einschätzung geht von diesen Gegenständen jedoch keine unmittelbare Gefahr aus. Sollten Personen verdächtig erscheinende Gegenstände in der Region Eschenbach/Schlammersdorf /Kirchenthumbach finden, so werden sie gebeten unverzüglich den Polizeinotruf 110 zu wählen.

Das Polizeipräsidium Oberpfalz bedankt sich bei allen eingesetzten Kräften für die Unterstützung, aber auch bei der Bevölkerung im Hinblick auf die aufgetretenen Verkehrsbehinderungen.

Schwandorf