Energie
Kein großer Wind ums Rad in Penting

09.07.2017 | Stand 13.09.2023, 2:55 Uhr
−Foto: Foto: Eckl

In Penting wird eine Windkraftanlage errichtet, doch statt wie in vielen anderen Kommunen, streitet hier niemand über den Stromspargel. Eine Debatte um einen Steinbruch führte wohl dazu, dass es über das Windrad keine großen Diskussionen gab.

PENTING_25NEUNBURG VORM WALD Die Windkraft spaltet Bayern. Einerseits ist klar, dass man die Energiewende nur dann schafft, wenn man statt Atomkraftwerken Alternativen ans Netz bringt. Doch bei den Windkraftanlagen, von vielen despektierlich Stromspargel genannt, scheint die Debatte vielerorts Qualitäten zu entwickeln wie einst bei den Mobilfunkmasten, die heute niemanden mehr interessieren.

Da verwundert es dann doch, wenn es in einem kleinen Ort im Landkreis Schwandorf überhaupt keine Debatte gibt über ein Windkraftwerk, das derzeit gebaut wird, schon zur Hälfte steht, doch immerhin 149 Meter Höhe erreichen wird – und von weither sichtbar ist. Die Rede ist von Penting bei Neunburg vorm Wald, einem idyllischen Ort im Landkreis, der auf einem Hügel liegt und dessen Kirchturmspitze bislang aus weiter Ferne sichtbar war. Bald wird der Kirchturm überschattet von den Rotoren des Windrades, die in den kommenden Wochen geliefert werden sollen.

Doch warum gab es keinen Streit über die Ansiedlung? Erst letzte Woche berichteten wir über eine Gemeinde bei Oberviechtach, wo sich die Bürger gegen die Anlage zusammen getan haben. Insider aus dem Ort nennen mehrere Gründe: Zum einen ist die Finanzierung durch eine Bürgerbeteiligung gesichert worden, sodass die Pentinger sich selbst beteiligen konnten und zukünftig auch mitverdienen, wenn das Windrad Rendite abwirft. Der zweite Grund dürfte wohl auch darin begründet liegen, dass ein geplanter Steinbruch, der den Ort tief gespalten hatte, durch das Windrad nun endgültig vom Tisch sein dürfte, so der Insider.

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