Aktion
Tierrechtsaktivisten demonstrieren vor dem Regensburger Dom

08.07.2017 | Stand 02.08.2023, 7:27 Uhr
−Foto: n/a

Am Gründonnerstag, 17. April, wurden vor dem Regensburger Dom drei Tiere gekreuzigt. "Sie stehen als Mahnmal für die 60 Milliarden Landtiere und 90 Milliarden Meerestiere, welche jedes Jahr für einen Gaumenkitzel gequält und getötet werden", so die Aktivisten.

REGENSBURG Die Aktion von "TierrechteAktiv" Regensburg stelle alles andere als eine Beleidigung eines Glaubens dar. "Wir verstehen die Tierkreuzigung als Hinweis auf eine 'Doppelmoral': Denn die wahre Demut vor der Schöpfung spielt sich jenseits von Massentierhaltung ab."

Das Leid hinter der Tierindustrie sei unvorstellbar und mit christlichen Werten nicht in Einklang zu bringen. Ostern sei ein christliches Fest. Es werde aufgetischt. Osterlamm, die Kinder suchen Eier im Garten. Alles solle harmonisch sein, alles friedlich, alles christlich. "Wir gedenken dem Tod Jesu, der für uns am Kreuz gestorben und auferstanden ist. Wie friedlich ist es, ein Osterlamm zu töten und zu essen? Ein Lamm, das gerade geboren ist und seiner Mutter entrissen wurde. Wie christlich ist es, es in Kauf zu nehmen, dass männliche Küken zerschreddert, vergast werden und Legehennen gequält werden?"

Auf "diese Doppelmoral" machte der Verein in Regensburg vor dem Dom aufmerksam. Halbnackt waren die Aktivisten mit Tiermasken ans Kreuz genagelt. "Und diese Aktion ist in absolut nicht als Blasphemie zu verstehen oder gemeint, im Gegenteil: hier geht es um Mitgefühl und um die Demut vor der Schöpfung. Es war eine 'antiblasphemische Aktion'! Es wurde gezeigt, was es bedeutet, leidensfähige Wesen für einen Gaumenkitzel zu opfern. Sie lebten in Qual, hatten panische Todesangst und starben. Der Fleischkonsum in der westlichen Gesellschaft hat gravierende Folgen für Mensch, Tier und Umwelt."

Jedes Jahr werden allein in Deutschland rund zwei  Milliarden Tiere getötet, so "TierrechteAktiv". Die Aufzucht von Tieren in Tierfabriken (99 Prozent des Fleisches komme aus Tierfabriken) sei grausam und respektlos gegenüber dem Leben. "Inzwischen dürfte auch jedem bekannt sein, dass Fleischkonsum den Welthunger in höchstem Maße mit verursacht. Aus einem Kilogramm Fleisch könnten wir 17 Kilogramm Getreide gewinnen, wenn es nicht durch den Magen der gezüchteten Tiere ginge. Es ist eine ökologische Katastrophe. Das Essen von Tieren ist schlecht für unsere Gesundheit und wird mit vielen Krankheiten und Beschwerden, einschließlich Herzinfarkt, Schlaganfall, Krebs, Diabetes und Fettleibigkeit in Verbindung gebracht."

Regensburg