Eiserner Steg
Kunstaktion: Junge Künstler visualisieren mit 400 Meter Absperrband alltägliche Einschränkungen

08.07.2017 | Stand 02.08.2023, 8:06 Uhr
−Foto: n/a

Am Mittwoch, 16. April, hat in den frühen Morgenstunden am Eisernen Steg in Regensburg eine Inszenierung stattgfeunden. Mit dieser Kunstaktion im öffentlichen Raum, wollten die beiden jungen Künstler die alltägliche Einschränkung visualisieren.

REGENSBURG Es ist 5.20 Uhr als Jonas Höschl und Christian Kölbl die letzten Handgriffe an ihrer Inszenierung setzen. Mit Absperrband haben die Beiden ein rießiges Geflächt in der Mitte des Eisernen Stegs erschaffen, welches sie "D:AS Uhr (419)" tauften.

"400 Meter Absperrband haben wir hier verarbeitet", meint Christian, der ebenso wie Jonas zur Zeit die staatliche Fachoberschule für Gestaltung besucht. Ihnen gehe es darum, zu analysieren, wie Menschen auf eine unerwartet Einschränkung, "die ihren routinierten Gang zur Arbeit oder den ebenso routinierten betrunkenen Gang durch die Gassen Regensburg betrifft", wie es in einer uns vorliegenden Begründung heißt, reagieren.

All ihre Vermutungen bestätigten sich im Laufe des Morgens. So fügten sich zu Beginn die meisten Passanten die überwiegend mit dem Fahrrad unterwegs waren dieser Einschränkung. Der Beginn des Ausbruchs begann mit einem verschlafenen Mann, der das Spektakel lediglich mit den nüchternen Worten "Soll das ein Witz sein? Ich muss zur Arbeit", kommentierte. Das dieser damit Teil der Aktion wurde, hatte er wohl nicht erwartet. Denn auch diese Reaktion sahen die Künstler in ihrem Schreiben schon hervor: "Am Ende wird der Ausbruch stehen, wenn jemand das Absperrband einreißt und seinen Weg wie geplant fortschreiten kann".

Aus dieser öffentlichen Kunstaktion, auf welche die betroffenen Passanten sowohl positiv wie negativ reagierten, entstand eine fesselnde Fotoreihe von Peter Stolz. Dieser hielt die Arbeit rund um "D:AS Uhr (419)" dokumentarisch fest.

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