Nazis
Bilanz der Polizei zur NPD-Kundgebung: Drei verletzte Polizisten, sechs Festnahmen

07.07.2017 | Stand 02.08.2023, 1:29 Uhr
−Foto: Foto: ce

Die Polizei meldet drei verletzte Beamte und sechs Festnahmen. Die Polizisten seien bedrängt worden, nur deshalb hätten sie Pfefferspray eingesetzt. Augenzeugen schildern das Gegenteil: Friedliche Demonstranten seien brutal zurückgedrängt worden.

REGENSBURG Als Teil der sog. NPD-Sommertour, die der Bundesvorstand der NPD in verschiedenen Städten durchführt, wurde für den 5. September, von 16 bis 20 Uhr, bei der Stadt Regensburg eine Kundgebung am Kohlenmarkt angezeigt.

Eine Gegenkundgebung war auf dem Haidplatz angezeigt und wurde durchgeführt. Im Bereich Haidplatz, westlicher Domplatz, waren weit mehr als 1.000 Gegendemonstranten unterwegs. Wegen der hohen Anzahl an Gegendemonstranten war eine Durchfahrt zum Kohlenmarkt nicht mehr möglich . Seitens der Polizei wurde kurzfristig dem Veranstalter ein Platz auf der Westseite des Domes zugewiesen. Die Veranstaltung verlief ohne nennenswerte Vorkommnisse.

Nach Beendigung der Veranstaltung wollten die Veranstalter in Richtung Kornmarkt abfahren. Der Abfahrtsweg wurde durch zahlreiche Gegendemonstranten blockiert. Die Personen setzten bzw. legten sich auf die Fahrbahn. Nach mehrmaliger Aufforderung zur Freimachung der Fahrbahn und Androhung von unmittelbarem Zwang bahnte die Polizei eine Gasse. Hierbei wurden Polizeibeamte massiv bedrängt und auch mit Flaschen beworfen. Die bedrängten Beamten konnten sich nur mit unmittelbarem Zwang in Form körperlicher Gewalt und dem Einsatz von Pfefferspray erwehren.  Teilnehmer der Demonstration schilderten das Vorgehen der Polizei völlig anders: Nicht die Sitzenden, die die Freigabe der Straße blockierten, wurden brutal attackiert. Vielmehr seien friedlich am Bürgersteig stehende Gegendemonstranten brutal von der Polizei zurück gedrängt worden. Dabei sei das Reizgas eingesetzt worden, heißt es von Augenzegen.

Weiter heißt es von der Polizei, dass drei Polizeibeamte leicht verletzt wurden. Ferner erfolgten sechs Festnahmen wegen anlassbezogener Delikte. Nachdem die Veranstalter das Stadtgebiet verlassen hatten, ergaben sich keine weiteren Sicherheitsstörungen. 

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