Keine Anhaltspunkte:
Besuch Beate Zschäpes in Regensburg "äußerst unwahrscheinlich"

07.07.2017 | Stand 12.10.2023, 11:32 Uhr
−Foto: n/a

Vergangene Woche war am Rande eines Pressetermines bekannt geworden, dass Beate Zschäpe, Mitglied des Nationalsozialistischen Untergrundes (NSU), auch in Regensburg nach einem potentiellen Opfer gesucht haben soll. Das sei, so der Vorsitzende des NSU-Untersuchungsausschusses im Landtag, Franz Schindler aus Schwandorf, aber bisher lediglich ein Gerücht.

REGENSBURG Beate Zschäpe soll im Jahr 2011 mehrfach das Döner-Lokal „Zara-Grill“ von Basel Bülent aufgesucht haben. Zwei oder drei Mal sei die Frau im Lokal gewesen und habe sich dabei sehr genau umgesehen. Ob es sich bei der Frau, die 2011 in Regensburg im „Zara-Grill“ war, tatsächlich um Beate Zschäpe gehandelt hat, steht derzeit nicht gesichert fest. NSU-Ausschussvorsitzender Franz Schindler berichtete im Wochenblatt-Gespräch, dass es schon einige Hinweise auf Verbindungen des NSU nach Regensburg gegeben habe. Bisher aber hätten sich alle diese Hinweise nicht bestätigt. Sollte Zschäpe tatsächlich in Regensburg gewesen sein und sich nach möglichen Anschlagsorten umgesehen haben, so müsse man diesen Informationen nachgehen.

Der Pressesprecher des Generalbundesanwaltes, Marcus Köhler, wollte auf Wochenblatt-Anfrage weder bestätigen noch dementieren, dass Informationen über Regensburg-Besuche von Beate Zschäpe in der Behörde vorliegen. "Es gibt bisher keine Anhaltspunkte für die konkrete Vorbereitung oder Planung von Anschlägen in Regensburg", so Köhler.

Am Dienstag bestätigt Franz Schindler, dass sich der Inhaber des Döner-Ladens am 16. November 2011 an die Kripo in Regensburg gewandt hatte. Die "Soko Trio" habe ihn daraufhin befragt und ihm auch Fotos vorgelegt. Der Hinweis des Mannes sei als Spur erfasst worden. Es sei aber nach den Erkenntnissen des BKA und der ermittelnden Soko "äußerst unwahrscheinlich", dass Zschäpe 2011 in Regensburg war, so Schindler. "Ausschließen kann man es aber nicht!"

Weitere Informationen zu diesen angeblichen Besuchen Zschäpes in Regensburg könnte auch der Prozess bringen, der am 17. März in München beginnt. Hier muss sich die mutmaßliche Rechtsterroristin Zschäpe wegen Mittäterschaft an den zehn Morden der Neonazi-Gruppe NSU verantworten.

Regensburg