Weihnachten
Würstchen und Gans treiben Bayerns Stromverbrauch auf Rekordhöhe

06.07.2017 | Stand 27.07.2023, 15:39 Uhr

Wenn an Weihnachten bunter Lichterglanz in den Straßen und Wohnungen festliche Stimmung verbreitet, im ganzen Land wieder die Lichterketten glühen und in Millionen von Öfen die Festtags-Braten schmoren, drehen sich die Stromzähler der Republik in Rekord-Tempo.

REGENSBURG Auch Deutschlands größter regionaler Energieversorger E.ON Bayern erwartet über die Weihnachtstage wieder Verbrauchsspitzen in den privaten Haushalten wie sonst das gesamte Jahr über nicht - legendär ist die "Gänsebraten-Spitze" am ersten Weihnachtsfeiertag.

Ohne Lichterglanz wäre Weihnachten nur halb so schön. Viele Deutsche lassen deshalb ihre Wohnungen vor und während des Fests hell und bunt erstrahlen. Zunehmend im Trend: die Rundumbeleuchtung ganzer Häuser nach amerikanischem Vorbild - blinkende Rentier- oder Weihnachtsmann-Skulpturen im Vorgarten inklusive.

Rund 400 Millionen Kilowattstunden werden die Bundesbürger nach Expertenschätzungen auch in diesem Jahr verbrauchen, um ihr Heim ins rechte weihnachtliche Licht zu rücken. Das entspricht dem Jahresverbrauch von rund 140.000 Haushalten. Die zunehmende Verbreitung von stromsparenden LED-Lichterketten verspricht mittelfristig Verbrauchsreduzierungen, von denen derzeit aber noch nichts zu spüren ist, sagen die Energieversorger.

Allein in Bayern saugt die Weihnachtsbeleuchtung nach Schätzungen von E.ON Bayern an jedem einzelnen Abend in der Adventszeit zwischen 17 und 22 Uhr zusätzlich rund 200.000 Kilowatt Leistung aus dem Netz - das entspricht der Leistungsaufnahme von rund 15 Millionen herkömmlichen Spar-Glühlampen.

Zu Beginn der Weihnachtsferien, wenn viele Betriebe und Schulen schließen, sinkt der Stromverbrauch zunächst deutlich - allerdings nur kurz. Am Heiligen Abend verzeichnen die Stromversorger dann alljährlich gegen 17.30 Uhr die so genannte "Würstchen-Spitze", wenn in vielen Haushalten vor der Bescherung gekocht wird.

Der Höhepunkt der weihnachtlichen "Energie-Bescherung" folgt am ersten Weihnachtsfeiertag: Dann beginnt schon morgens in Millionen deutscher Backöfen gleichzeitig "das große Brutzeln". Allein das Weihnachtsessen der Bayern verursacht laut E.ON Bayern in diesem Jahr einen zusätzlichen Strombedarf von schätzungsweise rund 400.000 Kilowatt. Das entspricht der Kapazität eines Kraftwerksblocks mittlerer Größe.

Doch trotz "Gänsebraten-Spitze": Ein "Backofen-Blackout" durch einen Engpass in der Stromversorgung ist über die Weihnachtsfeiertage auch in Zeiten der Energiewende nicht zu befürchten. Zwar steigt der Verbrauch der privaten Haushalte über die Festtage um bis zu 15 Prozent, dafür sinkt aber der Strombedarf von Industrie und Gewerbe in den Weihnachtsferien ab.

Wer trotz steigender Energiepreise eine böse "Neujahrs-Überraschung" in Form einer gesalzenen Stromrechnung vermeiden will, für den hat E.ON Bayern Tipps für eine stromsparende Weihnachtsbeleuchtung. Der Energieversorger empfiehlt den Einsatz von Zeitschaltuhren und besonders sparsamer Licht-Dekoration, beispielsweise mit LED-Beleuchtung. Lichterketten sollten außerdem ein VDE- oder TÜV-Siegel tragen.

Regensburg