Entscheidung
Freie Wähler mäkeln an Museum für Regensburg rum!

06.07.2017 | Stand 27.07.2023, 6:13 Uhr
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Viel Neid hat Regensburg auf sich gezogen, weil es wohl als neuer Standort für das Museum der Bayerischen Geschichte den Zuschlag erhält. Nach der SPD, die die Vergabe, nicht aber den Standort kritisierte, hängen sich jetzt auch noch die Freien Wähler an den Zug.

REGENSBURG _25 MÜNCHEN Für Regensburg gilt natürlich, wie so oft: Neid muss man sich erst einmal erarbeiten. Doch dass die Entscheidung, Regensburg wahrscheinlich als Standort für das neue Museum der Bayern-Geschichte zu wählen, unter den 24 weiteren Kandidaten zu Missgunst führen würde, war früh klar. Doch auch von politischer Seite regt sich Unmut. Nach der SPD mäkeln jetzt auch die Freien Wähler herum.

„Zum 100. Geburtstag des Freistaats Bayern soll ein Museum der Bayerischen Geschichte gebaut werden - so viel ist bekannt. Alles weitere – wie zum Beispiel die Kosten, favorisierte Standorte oder Chancen(un)gleichheit der Bewerber – verschweigt die Bayerische Staatsregierung", heißt es in einer Pressemitteilung. Und weiter: „Das ist kein professionelles Verhalten. Wir brauchen klare Fakten und keine Mauscheleien! CSU und FDP müssen mit ihrem intransparenten Vorgehen aufhören und den gesamten Landtag informieren", so Mitglied des Ausschusses für Hochschule, Forschung und Kultur im Bayerischen Landtag.Dr. Hans Jürgen Fahn, MdL und

Die Undurchsichtigkeit ziehe sich durch sämtliche Bereiche im Vorhaben rund um das Museum, so Fahn weiter. Zum Einen würden in keinem Ausschuss des Landtags die voraussichtlichen Kosten genannt. Lediglich aus den Medien erführen die Parlamentarier Zahlen, die dort zwischen 20 Millionen und 55 Millionen Euro beziffert würden. Weiterhin sei lediglich erwähnt worden, dass 25 Standorte als Bewerber in Frage kämen, von denen sechs in der engeren Auswahl lägen. Die Namen der Standorte seien jedoch auch verschwiegen worden.

„Im Falle Würzburgs wurde nicht einmal die Stadtverwaltung ausreichend eingebunden. Würzburg hatte keine Chance, sein Projekt vorzustellen! Hier wurde viel Porzellan zerschlagen, das jetzt mühsam aufgekehrt werden muss. In der Zwischenzeit betont Ministerpräsident Seehofer jedoch, dass die Entscheidung um den finalen Standort immer noch offen sei, während er im nächsten Satz die Stadt Regensburg als Favorit bezeichnet. Wenn selbst Landtagspräsidentin Barbara Stamm sagt, sie sei von anderen Spielregeln ausgegangen, dann muss wirklich etwas faul sein an der Entscheidungsfindung“, resümiert Fahn.

Fakt ist: Regensburg dürfte tatsächlich nicht nur die beste Bewerbung abgegeben haben, sondern auch der idealste Standort sein; denn ein Experten-Gremium lässt sich schlecht von CSU-Mauscheleien einlullen. Aber die Freien Wähler wollen halt auch noch eins Draufsetzen – hinter der SPD herzuhinken ist ja ohnehin schon nicht so toll …

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