Reparatur Café
Lieber reparieren und ratschen statt wegwerfen und neu kaufen

24.10.2017 | Stand 31.07.2023, 0:43 Uhr
−Foto: n/a

Das vom Treffpunkt Ehrenamt initiierte Reparatur-Café "gradscht und gricht" haben am Samstag, 21. Oktober, erneut fast 100 Landkreisbürger in Anspruch genommen.

LANDKREIS CHAM Auf Grund des großen Andrangs nahmen die Besucher auch gerne längere Wartezeiten in Kauf. Doch das war kein Problem, denn in der Caféteria gab es mit leckerem Kuchen und interessanten Gesprächen genug Zeitvertreib. Insgesamt 26 freiwillige Helfer hatten sich schon sehr zeitig in der neuen Berufsschule eingefunden, um für einen eventuellen Ansturm gewappnet zu sein. Der kam dann auch. Von Toastern, Videorecordern, Bügelstationen über Uhren, Kaffeemaschinen, Porzellangeschirr, bis hin zu Navigationsgeräten und Rädern war das Sortiment der zu reparierenden Gegenstände vertreten. Und unter den Besuchern waren alle Altersschichten vertreten, wie zum Beispiel die kleine zweijährige Paula, die mit ihren Eltern einen kleinen Lego-Elektromotor zum Reparieren brachte. Maria Vogel war eine der ältesten Besucherinnen und hatte eine Schmuckdose dabei, bei der die Spieluhr nicht mehr funktionierte. Überglücklich bedankte sie sich bei Otto Damberg, der das Lieblingsstück wieder zum Spielen brachte. Auch die meisten anderen Geräte konnten wieder repariert werden. Stark nachgefragt auch der Bedienkurs für Handys und Tablets.

Die Zufriedenheit ist aus den anonymisierten Bewertungsbögen deutlich erkennbar: Durchweg waren "Prompte Reparatur – kompetente und geduldige Beratung – Kaffee und Kuchen sehr gut“ oder "Der Ablauf im Reparatur Café ist optimal" oder "Sehr freundlich und bemüht. "Gute Erklärung, warum nicht repariert werden konnte“ oder „Ein Lob für die Ehrenamtlichen!", sind nur wenige Beispiele von den ausschließlich positiven Rückmeldungen. Viele Besucher waren auch schon bei der Premiere im Juli mit dabei und nutzten jetzt erneut den ehrenamtlichen Reparaturservice. Aber auch die ehrenamtlichen Reparaturhelfer waren mit dem Ablauf sehr zufrieden und hatten viel Spaß. Einer der Helfer brachte es auf den Punkt: "Die freudestrahlenden Augen sind die schönste Währung." Und dankbare, zufriedene Gesichter gab es zuhauf.

Auch wenn nicht alles repariert werden konnte, waren die "Kunden" zufrieden, denn sie hatten am Ende eine ehrliche und endgültige Aussage, dass das Gerät nicht mehr zu gebrauchen ist. So auch der wohl am weitesten angereiste Besucher aus Hahnbach bei Amberg. Franz-Josef Fritsch zeigte sich keineswegs enttäuscht, sondern freute sich, dass sein "altertümlicher Föhn zum Forschungsobjekt der Reparateure wurde." Auch einige Besucher schauten aus reiner Neugier vorbei und hatten gar nichts zu reparieren, wie zum Beispiel eine Dame aus Traitsching, die nur selbst gebackenen Kuchen vorbei brachte. Der Erfolg erfreute auch Landrat Franz Löffler, der spontan meinte: "Da haben wir wohl wieder einen Volltreffer gelandet!"

Nächster Termin steht schon fest

Der Bedarf an weiteren Veranstaltungen ist deutlich abzusehen und so soll es das Reparatur Café dauerhaft in vierteljährlichen Abständen geben. Am Samstag, 27. Januar 2018 kann dann wieder von 10 bis 15 Uhr im Gebäude der neuen Berufsschule in der Badstraße in Cham "gradscht und gricht" werden.

Regensburg