Nachhaltigkeit
Silphie bringt neue Blüte für Biomasse

10.10.2017 | Stand 31.07.2023, 9:23 Uhr
−Foto: n/a

Hervorragend und ganz und gar nicht "durchwachsen" sind die ersten Bilanzen des Lappersdorfer Landwirts Franz Habenschaden beim Anbau der neuen Energiepflanze "Durchwachsene Silphie":

LAPPERSDORF Sie ist nicht weniger als die "Grundlage für eine neue Blütezeit in der Biomasseproduktion", sagt Bundestagskandidat Tobias Gotthardt. Gemeinsam mit FW-Vorstandsmitglied Elke Steiger hatte er sich am Lappersdorfer Benhof über die Entwicklungen und Kapazitäten der neuen Pflanze als Ersatz für den im großflächigen Anbau teils problematischen Mais informiert. Gotthardt selbst ist "Verfechter einer dezentralen Bürger-Energiewende mit regionaler Wertschöpfung". Dazu zähle auch die Biomasse der Bauern. Allerdings müsse deren Gewinnung nachhaltig sein – und die Artenvielfalt schützen. Dabei aber bereite gerade der Mais immer wieder Probleme. Anders bei der Silvie: "Sie ist ein wahrer Stickstoffmagnet, kann im Unterwuchs angelegt werden und verhindert durch ihr mehrjähriges Wurzelwerk nachhaltig die Erosion der Böden", beschreibt Habenschaden die Vorteile.

Ein weiterer Vorteil: "Sie blüht – und das auch noch schön." Silphie-Felder könnten so nicht nur zur landwirtschaftlichen Bereicherung und Nahrung für die Bienen werden – sie locken sogar Menschen zum Frischblumenschnitt. "Ich hatte im Frühjahr eine Spardose am Feldrand aufgestellt, mit der Bitte, abgeschnittene Blüten zu bezahlen. Es hat funktioniert", berichtet Landwirt Habenschaden. Problem aber sei, dass die Pflanze im Rahmen des Greenings der EU-Agrartöpfe bislang nicht als förderfähiger Anbau erlaubt sei. "Das muss sich ändern", sagt Gotthardt – und zückt noch am Hof das Mobiltelefon zum Anruf bei der FW-Europaabgeordneten Ulrike Müller, berichtet der Agrarexpertin vom Problem und präsentiert umgehend eine erste Lösung: "Wir kämpfen um die Aufnahme der Silphie-Pflanze in den Greening-Katalog der EU. Wenn Silphie diesen Sprung schafft, erleben wir mit ihr eine neue Blütezeit der Förderung."

Fortgesetzt haben Gotthardt, Steiger und der Landwirt den Besuch dann auf dem Hof. Themen dort: EU-Agrarpolitik und Planungssicherheit, Flächenverbrauch und vieles mehr: "Wir brauchen einen Gesamtrahmen, der passt. In Silphie stecken viele Kompetenzten – die gelte es politisch, in engster Kooperation mit dem Bauernverband und dessen Experten zu entwickeln."

Regensburg