Atemberaubende Konzerte
Wunderbarer Carreras zum Abschluss grandioser Schlossfestspiele

12.09.2017 | Stand 13.09.2023, 3:04 Uhr
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Ach, wie wunderbar: Ein ganz Großer der klassischen Musik, José Carreras, beschloss zusammen mit einer einfach umwerfenden Elena Stikhina und den Hofer Symphonikern die Schlossfestspiele 2017.

REGENSBURG "Das waren vielleicht die schönsten Festspiele, die wir bisher hatten", sagte Fürstin Gloria von Thurn und Taxis nach dem letzten, berührenden Galaabend am Sonntag. Kein Wunder, so vielfältig, auch so poppig und rockig wie diesmal waren die Festspiele wohl noch nie. Einziger Wermutstropfen: Festspiel-Impresario Reinhard Söll war wegen einer plötzlichen Erkrankung erstmals nicht zugegen. Dramatisch ist das auch deshalb, weil Söll ein geradezu fanatischer Konzertliebhaber ist, der seine Liebe zur Musik zum Beruf gemacht hat. Söll soll sich aber auf besten Wege zur Genesung befinden.

Viele Besucher, die atemberaubende Konzerte wie den Auftritt von Sting erlebt haben, fragten sich schon: ja was soll den jetzt eigentlich noch kommen? Traditionell ist indes der letzte Abend ein Abschluss mit klassischer Musik - und mit José Carreras erlebten die Besucher erneut einen Star von Weltrang. Fast schon einschüchternd war die auf einem digitalen Bühnenbild eingeblendete Liste an Stars, mit denen Carreras bereits gearbeitet hat. Viele davon hatten auch schon Auftritte auf Sankt Emmeram, wie etwa Elton John oder Plácido Domingo.

"A Life in Music" nannte sich der Galaabend dann auch und Carreras Leben in, durch und für die Musik ergriff viele Zuhörer. Besonders war der Abend aber auch durch ganz erstklassige weitere Musiker auf der Bühne: Die Sopranistin Elena Stikhina begeisterte das Publikum, etwa in der Arie "Lied an den Mond" aus Antonin Dvoraks Rusalka. Dass das elektronische Bühnenbild kurzfristig den Geist aufgab - geschenkt. Nur den Tenor riss es kurz, als sein Blick auf die Tafel fiel.

Ganz grandios schlugen sich wieder mal die Hofer Symphoniker, diesmal unter David Gimenez, im Schlosshof. Auch sie ernteten viel Applaus.

Traditionell war der letzte Abend der Schlossfestspielen wieder eine Gelegenheit für die Regensburger Gesellschaft, die Fürstin zu beehren. Sie lud beispielsweise den renommierten Orthopäden und Leiter des Asklepios-Klinikums Bad Abbach, Prof. Joachim Grifka, zu sich in die erste Reihe ein. Direkt hinter der Fürstin saß Heribert Wirth, der Besitzer des Nepaltempels bei Wiesent, mit seiner charismatischen Frau.

Die 15. Schlossfestspielen waren also nicht nur nach Meinung Fürstin Glorias die Schönsten, die wir bisher in Regensburg hatten. Durch José Carreras fanden sie auch einen würdigen, einen ergreifenden Abschluss. 

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