Rathaus
Bürgermeister Huber erkrankt: Es wird knapp für die Koalition

12.09.2017 | Stand 13.09.2023, 2:59 Uhr
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Schock im Alten Rathaus: Nach dem Ausfall von Oberbürgermeister Joachim Wolbergs (suspendiert) fällt nun auch der Dritte aus!

REGENSBURG Der sympathische und rührige Bürgermeister scheint allerdings guten Mutes zu sein, dass die Behandlung nach sechs Wochen abgeschlossen ist, er dann wieder ins Amt kann. Viele Regensburger zeigten sich angesichts der Hiobs-Botschaft entsetzt von Hubers Erkrankung, wünschten ihm gute Besserung. Auch das Wochenblatt schließt sich an!

Derweil gibt es Rätselraten darüber, wie es weitergehen soll in der Stadtregierung. Die Frau, bei der die Fäden seit der Suspendierung Wolbergs‘ zusammenlaufen, ist Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer. Sie meistert die Aufgabe, zu der sie wie die Jungfrau zum Kinde kam, sowohl nach außen, als auch nach innen grandios. Zudem hat sich Maltz-Schwarzfischer als knallharte Verhandlerin herauskristallisiert, schildern uns Politiker. So setzte sich die zierliche und etwas unnahbar wirkende SPD-Frau beim Diesel-Gipfel in München geschickt in Szene, erteilte einerseits einem Diesel-Verbot eine Absage, wurde gleichzeitig stellvertretend für viele Amtskollegen bayerischer Großstädte zitiert. Doch Maltz-Schwarzfischer kann nicht überall sein – im Vertretungsfall haben die Regierungs-Parteien Stadträte ernannt, die für die Stadt sprechen dürfen. SPD-Mann Thomas Burger, den man bei der Wahl zum Bürgermeister bei der SPD ohnehin übergangen hatte, blüht auf, freut sich über jeden öffentlichen Termin, erst kürzlich postete er die Schlüsselübergabe beim „toom“-Baumarkt auf Facebook, die er als OB-Vertreter wahrnahm.

Heikel könnte es werden, wenn es zu einer Kampfabstimmung im Stadtrat kommt. Denn dort würde Hubers Stimme fehlen: Bislang hatte die Koalition 27 Stimmen inklusive OB. Da auch Norbert Hartl aus der SPD-Fraktion ausgestiegen ist, kommt dem nun die Rolle des „Züngleins an der Waage“ zu. Im Gespräch mit dem Wochenblatt gibt sich Hartl aber versöhnlich: „In der Regel stimme ich mit der Koalition“, so Hart. Doch: „Gefragt werden will ich zuvor schon!“

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