Blindgänger
Bombe gefunden – das kannte man schon, JVA geräumt – das war neu!

12.07.2017 | Stand 12.10.2023, 11:25 Uhr
−Foto: n/a

Mal wieder hat es die Domstadt geschafft! Eine Evakuierung war nötig – eine Bombe auf dem Baugebiet "Das Dörnberg" hatte Regensburg einige Tage beschäftigt. Vermutlich wird es nicht der letzte Blindgänger sein, der bei Bauarbeiten entdeckt werden wird!

REGENSBURG Am Mittwoch, 28. Juni, ging der Alarm. Um 15.10 Uhr war auf dem Gelände nahe der JVA Regensburg eine Fliegerbombe gefunden worden. Diesmal war es ein sogenannter Zerscheller, 225 Kilo schwer, rund 100 Kilo Sprengladung befanden sich in der Bombe, der Zünder war intakt. Etwas schwieriger als die letzten Male schätzen die Sprengmeister die Lage ein, die Bombe musste zunächst entschärft, der Zünder dann gesprengt werden.

Rund 1.500 Anwohner waren betroffen – und diesmal war auch schnell klar, dass das Gefängnis betroffen ist. Konnte man vor rund einem Jahr die Evakuierung noch abwenden, mussten diesmal die Gefangenen den 400-Meter-Sperrradius um die Bombe verlassen. Da dies nicht sofort möglich war, setzten die Einsatzkräfte den Zeitpunkt der Entschärfung auf Samstag, 1. Juli, fest. Bis dahin sollte organisiert werden, dass die rund 100 Gefangenen auf andere bayerische Gefängnisse verteilt werden.

Die Stimmung beim Personal sei "konzentriert", so der Leiter der JVA, Christian Gessenharter, am Donnerstag, 29. Juni, im Wochenblatt-Gespräch. Hier werde gut zusammengearbeitet, "für die Sicherheit der Gefangenen und der Allgemeinheit". Die Fachdienste seien dabei, beruhigend auf die Insassen einzuwirken. Die Personalpräsenz sei hoch, auch, um die Sicherheit nach Außen zu gewährleisten. In der JVA selbst könne dies durch eigenes Personal und die Polizei gesichert werden. Vor Ort in den weiteren Haftanstalten erhalte man dann Unterstützung durch das dortige Personal, kann Gessenharter beruhigen. Durch die Evakuierung bestehe keine Gefahr für die Bevölkerung.

Am Samstag um 9 Uhr startete dann die Evakuierung, Busse fuhren an der JVA vor und transportierten die Gefangenen ab, die Anwohner konnten die Anlaufstelle in der Grundschule Königswiesen nutzen. Um 12.47 Uhr begannen die Sprengmeister mit ihrer Arbeit. Um 15.10 Uhr gab es Entwarnung: Die Bombe war entschärft, der Zünder gesprengt, die Sperrzone wurde wieder aufgehoben. Die Anwohner konnten zurückkehren. "Die Rückführung der Gefangenen in die JVA Regensburg war ohne Vorkommnisse", teilte die Polizei im Anschluss mit. uh/Foto: Ratisbona Media

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