Kolumne
Sarahs Sexgeflüster: ,Veronika, der Lenz ist da!'

11.07.2017 | Stand 20.07.2023, 11:48 Uhr
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Sexualberaterin Sarah Nerb schreibt über Liebe, Sex und Zärtlichkeit im Wochenblatt. In der ersten Kolumne geht es um Frühlingsgefühle.

REGENSBURG Wissen Sie, was ich an unseren Breitengraden toll finde? Den Wechsel der Jahreszeiten. Und damit einhergehend das Phänomen der Frühlingsgefühle. Zugegeben, dieses Jahr gab es erst eine Handvoll wirklich warmer, sonniger Tage. Aber selbst an diesen Tagen haben wir gemerkt: Es tut sich was. Wir fühlen uns besser, haben mehr Energie und sind vielleicht auch sexuell aufgeweckter. Ist das reine Einbildung, oder hat die Jahreszeit tatsächlich Einfluss auf unsere Libido?

Dieser Frage wollen wir heute nachgehen. Es ist unbestritten, dass Sonnenlicht und Wärme einen direkten Einfluss auf unseren Hormonhaushalt haben. Für die meisten Menschen spielt der Wechsel der Jahreszeiten jedoch keine so große Rolle mehr wie früher. Dank Klimaanlagen, Sonnenreisen und künstlichem Licht ist unser Körper dem natürlichen Wechselspiel weitgehend entzogen. Das macht sich zum Beispiel auch am Zeitpunkt der Kinderzeugung bemerkbar. War noch bis in die 1970er Jahre der Mai tatsächlich einer der „zeugungsstärksten“ Monate, so werden heutzutage die meisten Kinder eher zwischen Weihnachten und Silvester gezeugt. Trotzdem werden im Frühling die Glückshormone Dopamin und Serotonin wieder stärker produziert, als an den kürzeren Wintertagen. Das Schlafhormon Melatonin wird weniger stark produziert. Angst und Hemmungen nehmen ab, was wiederum die Lust auf einen kleinen Flirt hebt. Hinzu kommt natürlich auch, dass bei steigenden Temperaturen der Blick auf mehr Haut und Körperformen freigegeben wird. Auch das Sexualhormon Testosteron beim Mann hat einen jahreszeitlichen Rhythmus. Ist der Testosteronspiegel erhöht, fühlen sich Männer einfach wohler.

Auch in anderen Ländern mit wechselnden Jahreszeiten sind Frühlingsgefühle bekannt. In Nordamerika heißen sie zum Beispiel „Spring Fever“. Je näher man jedoch dem Äquator kommt, desto geringer sind die Unterschiede zwischen Tag und Nacht, zwischen Sommer und Winter. Enden möchte ich diese Kolumne gerne mit einem Zitat aus einem Lied der Comedian Harmonists: „Veronika, der Spargel wächst!“… wir wissen alle, dass damit nicht zwingend das Gemüse gemeint war.

Mehr über sie unter www.liebesleben-regensburg.de.

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