Pendler sind ein Problem
Stadtbahn Regensburg – sie kommt sicher, aber wie?

11.07.2017 | Stand 04.08.2023, 3:53 Uhr

Am gestrigen Donnerstag, 24. November, fand die Abschlußveranstaltung des Bündnisses für höherwertigen ÖPNV in Regensburg statt. Teilnehmer sind sich einig, daß die Stadtbahn in 20 Jahren fährt. Hört die moderne Planung an den Stadtgrenzen auf?

REGENSBURG Die Teilnehmer der Podiumsdiskussion, Bürgermeister Jürgen Huber, Prof. Walter Weber und Frank Steinwede waren sich mit dem Publikum einig, daß es ohne eine Stadtbahn eigentlich keine zukunftsorientierte Verkehrsplanung in Regensburg gibt.

Unterschiedliche Ansätze gab es in der Bewertung der Ursachen für die Verkehrsprobleme in Regensburg. Während Professor Weber im Wesentlichen das Umland dafür verantwortliche machte, bemerkte Jürgen Huber, daß ein O-Bus auch eine schöne Alternative wäre. Jan Mascheck von der IG stellte fest: „Natürlich ist dieser Oberleitungs-Bus sehr umweltfreundlich, löst aber die Umlandaufgaben nicht. Es sind die Umlandbürger die zuhauf täglich nach Regensburg einpendeln, 70.000 täglich. Die 30.000 Auspendler stellen dagegen kein Problem dar.“

Einige Teilnehmer vermerkten, daß man zukünftig gebrochene Verkehre in Kauf nehmen müsse, sprich Umsteigen zwischen verschiedenen Verkehrsmitteln normal wird, beispielsweise Umstieg am Bahnhof Walhallastraße auf Car- oder Bikesharing. Hier zu ist Jan Mascheck folgender Meinung: „Der ÖPNV konkurriert mit dem PKW, der Umstiegsfrei ans Ziel kommt, nicht ohne Grund bauen viele Städte Stadt-Umland-Bahnen, wie Gmunden, Erlangen, Luxemburg oder Salzburg. Die in PKWs einpendelnden Umlandbürger bekommt man nur in die Bahn wenn man sie umsteigefrei zu den Zentren der Dienstleistungsachse bringt. Alle Umstiegsprojekte an der jetzigen Trassen sind zum Scheitern verurteilt“. Weiter sagte er ein bis zwei Umstiege werden in Städten wie Berlin, Hamburg oder München akzeptiert und hingenommen, nicht jedoch in Städten mit der Größe Regensburgs.

Die Lösung einfach ein paar Haltepunkte an der bestehenden Strecke zu öffnen bringt nichts. Nicht der Regensburger aus der Konradsiedlung, der zum DEZ will verursacht den Stau, denn der wählt häufig schon das gut funktionierende Bussystem der Verkehrsbetriebe, sondern der in Regensburg arbeitende und einkaufende Regenstaufer, Maxhütterer, Langquaider, Sinzinger und  Kelheimer.

Wenn ein ÖPNV Projekt an den Grenzen der Stadt Regensburg aufhört ist es wirkungslos! Der Bürger muß, schnell, einfach und zuverlässig direkt zu seinen Zielen gelangen um ihn vom PKW wegzubekommen.

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